Die Weltgemeinschaft erreicht aktuell nur 15 Prozent der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im gesetzten Zeitplan. Hochschulen können die Entwicklung durch ihren Einfluss auf die Gesellschaft in ihrer Region entscheidend vorantreiben. Sie gelten als Schlüsselakteure und wichtige Multiplikatoren der nachhaltigen Transformationen und können – auch im Auftrag ihrer gesellschaftlichen "dritten Mission" neben Forschung und Lehre – direkt und indirekt Transformationsprozesse gestalten. Das EU-Projekt Sustainable Development Strategies for Higher Education Institutions (SDS4HEI) hat sich zum Ziel gesetzt, die notwendigen Ressourcen zu schaffen, um europäische Hochschuleinrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien zu unterstützen. Als Kernkomponente sollen die SDGs in die institutionelle Vision, Mission, Wertevorstellungen und strategischen Pläne, in die Organisationskultur, die Forschung und Lehre sowie in das Campusleben einfließen.
Das ist nicht immer einfach: Hochschulen werden durch ihre unterschiedlichen Traditionen, vielfältigen Interessensgruppen und ihren institutionellen Charakter geprägt, was die Steuerung von Transformationsprozessen mitunter erschwert. Oftmals bleibt Nachhaltigkeit ein abstraktes Konzept mit ungenauen oder unterschiedlichen Zielvorstellungen, was die Handlungsfähigkeit hemmt und die strategische Ausrichtung verwässert. Im Rahmen der im Projekt durchgeführten Fokusgruppen wurde deutlich, dass neben einer konkreten Vision für eine nachhaltige Zukunft auch eine "Kultur der Nachhaltigkeit" als übergreifende Dimension eine wesentliche Voraussetzung für die Bereitschaft zum Umdenken aller Beteiligten darstellt.
Neben der Westfälischen Hochschule beteiligen sich Partner aus Irland, Frankreich, Dänemark und der Türkei an dem Projekt.
Zum Nachlesen
- Institut Arbeit und Technik (06.02.2024): Wie können Hochschulen Nachhaltigkeit in der Region fördern?