StartseiteAktuellesNachrichtenBiodiversität und Wertschöpfung auf Grenzertragsstandorten erhöhen: EU- Forschungsprojekt MarginUp! gestartet

Biodiversität und Wertschöpfung auf Grenzertragsstandorten erhöhen: EU- Forschungsprojekt MarginUp! gestartet

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie koordinierte EU-Horizont Projekt MarginUp! entwickelt nachhaltige und kreislauforientierte Wertschöpfungsketten zur Herstellung von Bioprodukten und Biokraftstoffen aus natürlichen Rohstoffen, die auf marginalen Flächen angebaut werden. Durch die Einführung von klimaresistenten und biodiversitätsfördernden Nicht-Nahrungsmittel-Kulturen auf marginalen und wenig produktiven Böden wird MarginUp! die Widerstandsfähigkeit landwirtschaftlicher Systeme steigern, einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten und die Beteiligung von Interessengruppen fördern.

Viele landwirtschaftliche Grenzertragsstandorte in Europa stehen entweder vor einer Intensivierung der Nutzung durch den Anbau von Biomasse oder einem Aus der Nutzungnahme. Beide Entwicklungen haben massive Auswirkungen auf die Umwelt und Ökosystemleistungen, die von diesen Standorten ausgehen. Das von der EU finanzierte Projekt MarginUp! ist mit dem Ziel gestartet, Landnutzungsalternativen für marginale landwirtschaftliche Anbauflächen zur Produktion von pflanzlichen Rohstoffen für den industriellen Gebrauch zu entwickeln, die gleichzeitig den hohen Wert dieser Standorte für die Biodiversität und die Erbringung von Ökosystemleistungen berücksichtigt.

MarginUp! entwickelt Wertschöpfungsketten zur Produktion von Bio-Produkten und Energieträgern aus erneuerbaren, natürlichen Rohstoffen. Der Anbau von Kulturen wie Hanf, Kenaf, mehrjährige holzige Arten, einheimische Kräuter, spezielle Raps- und Rübensorten, Schilf, Rohrglanzgras, Seggen und anderen erfolgt auf Standorten mit ungünstigen Voraussetzungen für die Landwirtschaft, welche gleichzeitig oft besondere Beiträge für die Biodiversität und Ökosystemleistungen erbringen. Die Wertschöpfungsketten sind auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft ausgerichtet. Durch die Einführung klimaresilienter, nachwachsender Rohstoffe (keine Nahrungspflanzen) auf marginalen und unproduktiven Standorten wird die Widerstandsfähigkeit der Landwirtschaftssysteme verbessert, die Artenvielfalt erhöht und regionalen Akteuren eine Einkommensquelle geboten.

Das Projekt wird vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) in Potsdam koordiniert und vereint 29 Partner aus verschiedenen Sektoren in Landwirtschaft und Bioökonomie. Die Partner kommen aus acht europäischen und zwei außereuropäischen Partnerländern (Argentinien und Südafrika). Aus Deutschland sind neben dem ATB das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V., die Secalflor GmbH sowie das inter 3 Institut für Ressourcenmanagement beteiligt. Das Projekt mit einer Laufzeit von 48 Monaten begann offiziell im Dezember 2022 und erhält im Rahmen des Förderprogrammes Horizont Europa (Circular economy and bioeconomy sectors, CORDIS) insgesamt Mittel in Höhe von knapp sieben Millionen Euro von der Europäischen Kommission. Auf dem offiziellen Eröffnungstreffen im Januar 2023 in Mérida, Spanien, trafen sich die Partner des Konsortiums, um die anstehenden Aufgaben der nächsten Jahre abzustimmen.  

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Quelle: Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie via idw Nachrichten Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung Lebenswissenschaften sonstiges / Querschnittsaktivitäten Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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