StartseiteAktuellesNachrichtenBiomüll als Ressource: Projekt der Universitäten Gießen und Prishtina

Biomüll als Ressource: Projekt der Universitäten Gießen und Prishtina

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Wie lassen sich organische Abfälle aus Siedlungen und der Landwirtschaft nachhaltig nutzen? Mit dieser Frage beschäftigen sich Forschende der Universität Prishtina (Republik Kosovo) und der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in einem binationalen transdisziplinären Projekt. Sie entwickeln am Beispiel der Kommune Viti in der Republik Kosovo Konzepte zur Nutzung von organischen Reststoffen als Bioressourcen. Die Ergebnisse sollen auch auf weitere Kommunen des Westbalkans übertragbar sein. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt ORG-VITI an der JLU ab Juni 2024 für drei Jahre mit insgesamt rund 161.000 Euro.

In der Republik Kosovo werden organische Siedlungs- und Landwirtschaftsabfälle so entsorgt, dass dies Risiken für Mensch und Umwelt birgt – beispielsweise durch illegales Verbrennen in der Natur. Nicht nur deshalb besteht auf kommunaler Ebene Interesse an einer nachhaltigen Nutzung dieser Reststoffe.

Im Projekt ORG-VITI arbeiten Forschende der beteiligten Universitäten mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunalverwaltungen von Viti und der Stadt Kirchhain zusammen. Wichtige Grundlagen sind eine seit 2017 bestehende Nachhaltigkeitspartnerschaft der Kommunen, die seit Anfang 2023 als Städtepartnerschaft vertraglich geregelt ist, sowie die seit 2012 bestehende Kooperation der beiden Universitäten. Hinzu kommt die Expertise mehrerer assoziierter Projektpartner aus beiden Ländern, darunter die Nichtregierungsorganisation „GLV Vitia“ und der Verein Region Marburger Land e.V.. Zudem werden auch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende einbezogen.

Das Team an der JLU wird für Datenerhebungen zu den Mengen und Qualitäten organischer Reststoffe in Viti sowie für chemische Analysen dieser Reststoffe zuständig sein. Die dazu im Projekt erhobenen Daten bilden eine wichtige Grundlage, um passende Wege der künftigen Nutzung in Form von ressourcenschonenden Wertketten zu erarbeiten, mit denen die organischen Reststoffe als Wertstoffe auf unterschiedliche Weise genutzt werden können – beispielsweise zur Energieerzeugung, zur Herstellung von organischem Dünger oder als Futter bei der Produktion von Insektenprotein. Die im transdisziplinären Prozess dazu entwickelten Wege werden an der JLU zusammengetragen und hinsichtlich ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Effekte bewertet.

Die Projektbeteiligten tauschen sich auch mit potenziellen Investorinnen und Investoren zur Kreislaufwirtschaft aus und begleiten erste Schritte der Umsetzung. Dabei steht die Kommune Viti stellvertretend für Kommunen mittlerer Größe in der Republik Kosovo, die durch eine für diese Kommunen typische große Vielfalt landwirtschaftlicher Nutzungen gekennzeichnet ist. Die Ausgestaltung einzelner Wertketten wird sich daher auch auf andere Kommunen der Region übertragen lassen.

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Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen via idw Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Kosovo Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Umwelt u. Nachhaltigkeit

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