Unregulierte Mülldeponien, die Wasser, Luft und Boden kontaminieren, offene Abfallverbrennung sowie eine Recyclingrate von unter zehn Prozent und dazu noch Plastikmüll an den Stränden: Zahlreiche Entwicklungs- und Schwellenländer kämpfen aufgrund fehlender Strukturen und mangelnder finanzieller Mittel mit massiven Herausforderungen bei der Müllentsorgung sowie der Wiederverwendung wertvoller Rohstoffe. Auch in Subsahara-Afrika leiden Menschen, Klima und Natur unter Abfallproblemen – bei einem steigenden Müllaufkommen. Das Kooperationsprojekt „SuCCESS24“ (Sustainable Cities, Circular Economy, Sub-Saharan Africa 2024) der Universität Stuttgart, der University of Ghana und der Addis Ababa University will zeitnah etwas verändern und hat sich zum Ziel gesetzt, die nachhaltige Entwicklung in afrikanischen Siedlungsgebieten und Wirtschaftszonen mithilfe eines Kreislaufwirtschaftsansatzes und resilienter Abfallmanagement-Methoden zu stärken.
Karoline Owusu-Sekyere vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart
"Unser Forschungsinteresse gilt insbesondere dem Siedlungs- und Industrieabfall, der entlang eines knapp 100 Kilometer langen Korridors in Äthiopien auf der Route von der Hauptstadt Addis Abeba nach Adama entsteht."
Der DAAD fördert das Projekt im Rahmen des Programms "Partnerschaften für nachhaltige Lösungen mit Subsahara-Afrika – Maßnahmen für Forschung und integrierte postgraduale Aus- und Fortbildung" mit Mitteln des BMBF. Dabei ist der DAAD für den Bereich der akademischen Zusammenarbeit und Wissensvermittlung verantwortlich: Masterstudierende und Promovierende der Universitäten Ghana und Addis Abeba sowie Studierende deutscher Universitäten können dank der Förderung ihre Kenntnisse im Bereich der Kreislaufwirtschaft vertiefen.
Während einer zweiwöchigen Summer School Anfang Juli 2023 an der Addis Ababa University fanden alle Projektpartner zusammen, um ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. Im Fokus der Vorträge, Workshops und Exkursionen stand die Auseinandersetzung mit einem nachhaltigen Ressourcen- und Abfallmanagement in Afrika, aber auch mit den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung sowie der Bedeutung des informellen Sektors. Zudem diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer politische Instrumente als wesentliche Komponenten einer nachhaltigen Abfallwirtschaft.
Zum vollständigen Artikel von Christina Pfänder (16. August 2023)