Mit der neuen Förderrichtlinie „Nachhaltiges Landmanagement in Subsahara-Afrika: Durch Forschung vor Ort Lebensgrundlagen verbessern“ sollen partizipative, transdisziplinäre Forschungsvorhaben sowie ein übergreifendes Begleitvorhaben gefördert werden. Ziel ist es, wissensbasierte Maßnahmen und Instrumente bereitzustellen, die sowohl zu einer ressourcenschonenden Effizienzsteigerung der Landwirtschaft, als auch zu einem verbesserten Informations- und Wissensaustausch zwischen den verschiedenen regionalen Akteuren beitragen. Dabei sollen insbesondere die Potenziale der Digitalisierung genutzt werden.
Deutsche Hochschulen, Forschungsinstitutionen und Unternehmen können bis zum 30. Juni 2021 ihre forschungsrelevanten Projektskizzen einreichen. Anträge zur Umsetzung des Begleitvorhabens können bis zum 13. August 2021 eingereicht werden.
Die neue Förderrichtlinie zum Landmanagement ist eine der internationalen Maßnahmen zur Umsetzung der aktuellen FONA-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ des BMBF und insbesondere der darin verankerten Aktion 15 „Gesunde Böden erhalten und Land nachhaltig nutzen“. Sie trägt zudem zur Umsetzung der Afrika-Strategie des BMBF bei, die das Ziel verfolgt, die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Afrika durch eine bessere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken. Die Maßnahme leistet weiterhin einen aktiven Beitrag zur Erreichung des UN-Nachhaltigkeitsziels zur „Landdegradierungsneutralität“ bis zum Jahr 2030.
Durch langfristig angelegte Konzepte hat sich das BMBF als verlässlicher und anerkannter Partner in der Region über die Jahre hin etabliert. So wurden zwei Kompetenzzentren für Klimawandel und angepasstes Landmanagement in Afrika, WASCAL und SASSCAL, während der letzten zehn Jahre gemeinsam mit den afrikanischen Partnerländern aufgebaut und stetig weiterentwickelt. Neben der Förderung des akademischen Nachwuchses ermöglichen diese Infrastrukturen, regionale und lokale Daten zu Klimawandel und Landnutzung über Datenzentren einzuspeisen und vor Ort zur Verfügung zu stellen. Die Afrika-Zentren bieten damit wichtige Anlaufstellen, die zum Erfolg der zukünftigen Projekte dieser Fördermaßnahme beitragen können.
Die neue Förderrichtlinie greift weiterhin die Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) auf. In seinem jüngsten Bericht „Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration“ hatte der WBGU für Subsahara-Afrika einen erheblichen Forschungsbedarf hinsichtlich klimaangepasster Lösungen für multifunktionale Produktionssysteme in der Landwirtschaft identifiziert. Der WBGU hatte außerdem den regionalen Ansatz der Afrika-Zentren WASCAL und SASSCAL positiv hervorgehoben und empfohlen, diesen fortzuführen.
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek erklärt:
„Die Staaten und Menschen Afrikas sind für den Klimawandel nicht verantwortlich, zählen aber zu den Hauptleidtragenden. Es liegt deshalb auch in unserer Verantwortung, als Industrie- und Innovationsland mit den Menschen vor Ort gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten, um die Folgen des Klimawandels zu beherrschen. Afrika kann ebenso wenig wie wir die Klimakrise alleine bewältigen.
Besonders betroffen sind Regionen wie die Subsahara-Zone, in der es schon jetzt viel zu trocken ist. Gerade fruchtbares Land wird dort immer knapper. Wir wollen deshalb Forschung vorantreiben, um innovative, klimaangepasste Lösungen für eine nachhaltige Landnutzung weiterzuentwickeln und so fruchtbares Land zu erhalten.
Dabei ist uns wichtig, dass alle betroffenen Akteure vor Ort eng in die Forschungsprojekte eingebunden werden – von den Kleinbauern bis hin zu den regionalen Behörden. Mit gezielten Weiterbildungsmaßnahmen wollen wir wirksame Instrumente und Maßnahmen in die breite Anwendung bringen und damit langfristig auch die Entstehung von Arbeitsplätzen ermöglichen.“