StartseiteAktuellesNachrichtenBMBF fördert Beratung zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen im Ausland

BMBF fördert Beratung zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen im Ausland

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat zur Fachkräftegewinnung zum 1. Januar 2020 eine neue Phase des Projekts Pro Recognition bewilligt. Das Projekt wird vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gemeinsam mit 10 Auslandshandelskammern durchgeführt.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2015 das Projekt Pro Recognition. Es wird von der DIHK Service GmbH gemeinsam mit den Auslandshandelskammern durchgeführt. Mit dem Projekt tragen BMBF und Wirtschaft gemeinsam zur Fachkräftegewinnung aus dem Ausland bei. Die Fachkräftegewinnung aus dem europäischen und nichteuropäischen Ausland sind wichtige Säulen der Fachkräftestrategie der Bundesregierung.

Das BMBF fördert die neue Projektphase von 2020 bis Ende 2023. Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

„Mit Jahresbeginn verstärken wir die Anstrengungen zur Fachkräftegewinnung: In Bosnien-Herzegowina, Brasilien und Kolumbien schaffen wir drei neue Beratungsstellen zur Anerkennung beruflicher Qualifikationen. Außerdem werden wir die bestehenden Beratungen in Ägypten, Algerien, Indien, Iran, Italien, Polen und Vietnam weiter ausbauen. In dieser Förderphase investieren wir mit knapp 8 Millionen Euro doppelt so viel wie in der ersten Förderphase. [...] Mit den neuen Beratungsstellen können sich interessierte Fachkräfte im Ausland direkt vor Ort über ihre Möglichkeiten der Berufsanerkennung informieren. Damit leisten wir gemeinsam mit der Wirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftegewinnung im Ausland.“"

Bund, Länder, Unternehmen und Gewerkschaften haben in einer gemeinsamen Erklärung zum Fachkräftegipfel am 17. Dezember 2019 ihre Absicht bekräftigt, gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, um dem Fachkräftemangel in Deutschland zu begegnen. Dazu erklärt DIHK- Präsident Dr. Eric Schweitzer:

„Mit dem Ausbau von Pro Recognition verstärken wir die gemeinsamen Anstrengungen zur Fachkräftegewinnung, die wir im Dezember auf dem Fachkräftegipfel vereinbart haben. Der Fachkräftemangel ist eine große Herausforderung für die Unternehmen. Daher steigt auch das Interesse an Fachkräften aus Drittstaaten. Informationen zur beruflichen Anerkennung in Deutschland spielen dabei dann eine entscheidende Rolle.

Hier zeigt das Projekt Pro Recognition große Wirkung, wie die Anerkennungszahlen belegen: Schon in der ersten Projektphase bis Ende 2019 haben fast 10.000 Beratungen stattgefunden. Dabei hat es sich bewährt, dass die Auslandshandelskammern als Vertretung der deutschen Wirtschaft im Ausland ihre Kompetenz und Kontakte einbringen. Sie leisten wertvolle Unterstützung, damit die Anerkennungsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden.“

Hintergrund

Für Fachkräfte außerhalb der Europäischen Union ist die Anerkennung ihrer Berufsqualifikation die Voraussetzung um in Deutschland als Fachkraft arbeiten zu können.

Seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes im Jahr 2012 wurden gut 280.000 Anträge auf Anerkennung und Zeugnisbewertung eingereicht, davon 140.700 zu bundesrechtlich geregelten Berufen. Dabei steigen die Antragszahlen aus dem Ausland stetig. Im Jahr 2012 wurden 531 Anträge zu bundesrechtlich geregelten Berufen aus dem Ausland gestellt. Dies waren 4,8 % aller Anträge. Im Jahr 2018 waren es 5.958 Anträge und damit schon ein Fünftel aller Anträge.

Am 1. März 2020 tritt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Das Gesetz schafft den Rahmen für eine gezielte Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten. Ziel ist, dass diejenigen Fachkräfte nach Deutschland kommen können, die Unternehmen in Deutschland dringend benötigen. Das sind insbesondere Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Personen mit qualifizierter Berufsausbildung.

Quelle: BMBF Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Ägypten Algerien Brasilien Kolumbien Indien Iran Vietnam Bosnien und Herzegowina Italien Polen Themen: Berufs- und Weiterbildung Fachkräfte

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