Der DAAD will so die Auslandsmobilität von Studierenden deutlich erhöhen und damit eines der wichtigsten Ziele des Bologna-Prozesses unterstützen.
Derzeit liegt der Anteil der deutschen Hochschulabsolventen, die im Ausland studiert, Praktika oder Sprachkurse absolviert haben, bei knapp einem Drittel. "Angesichts der Herausforderungen, die die Globalisierung für Arbeit und Leben der jungen Menschen stellt, ist das immer noch viel zu wenig", erklärte der DAAD-Vizepräsident Professor Huber anlässlich der Bolognakonferenz: "Gemeinsam mit dem BMBF haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Anteil auf 50 Prozent zu steigern!"
Das Paket, das der DAAD zu diesem Zwecke unter der Überschrift "Bologna macht mobil!" geschnürt hat, umfasst verschiedene Strukturprogramme für die deutschen Hochschulen: Dabei geht es unter anderem um mehr internationale Studiengänge mit Doppelabschlüssen und mehr Integrierte Studien- und Ausbildungspartnerschaften (ISAP), die eine volle Anerkennung von Auslandsstudienzeiten sichern. Mit dem 2009 erstmals ausgeschriebenen Programm "Bachelor Plus" können Studierende in vierjährigen Studiengängen durch ein integriertes Auslandsjahr eine zusätzliche internationale Qualifikation erwerben.
Insgesamt wird das Programmpaket, zu dem auch eine groß angelegte Informationskampagne, umfassende Beratungstätigkeiten und eine Reihe von Fachveranstaltungen gehören, mit 15,8 Millionen Euro ausgestattet. Zusätzlich stellt der DAAD mit dem brandaktuellen "PROMOS"-Programm 6 Millionen Euro bereit, mit denen die Hochschulen in eigener Regie mehr Studierende zu kurzfristigen Aufenthalten ins Ausland schicken können.
Professor Huber erklärte in Berlin: "Mit diesen Angeboten wollen wir die Studierenden ermuntern, die Chancen, die sich durch die größere Kompatibilität im Bologna-Raum ergeben, zu nutzen. Die Zuständigen in den Hochschulen fordern wir auf, die nötige Flexibilität in den Curricula zu schaffen, z.B. durch Einbau von Mobilitätsfenstern, und im Ausland erbrachte Studienleistungen großzügiger anzuerkennen. Aber wir sagen auch: Auslandserfahrung ist nie verlorene Zeit. Bei der Umsetzung von Bologna sollten wir noch enger mit unseren europäischen Partnern zusammenarbeiten und Probleme gemeinsam lösen. Nach vielen Jahren einer eher technischen Umsetzungsdiskussion muss der Reformprozess endlich auch die Inhalte der Studiengänge und ihre europäische Dimension stärker in den Mittelpunkt stellen."
Kontakt
Dr. Nina Lemmens
DAAD
Leiterin der Abteilung Internationalisierung und Kommunikation
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