Während der Übergabezeremonie am 7. Juli 2015 stellte Simone Bonnafous, Generaldirektorin für Hochschulwesen und Berufseinstieg im französischen Bildungsministerium (Ministère de l’éducation, de l’enseignement supérieur et de la recherche, MENESR) die Prioritäten Frankreichs für die nächsten drei Jahre vor:
- Konkrete Maßnahmen für eine Annäherung des Europäischen Hochschulraums und des Europäischen Forschungsraums vorschlagen, da die Verbindung zwischen Lehre, Forschung und Innovation weltweit die Stärke der europäischen Universitäten ausmache
- Die Kooperation mit Drittländern ins Arbeitsprogramm integrieren, vor allem die bereits existierende enge Zusammenarbeit mit den Ländern des Mittelmeerraumes
- Die Bedeutung der sozialen Öffnung des Hochschulwesens für ein höheres Qualifikationsniveau in Europa und die Erweiterung der Zielgruppen hervorheben
- Die Verwendung digitaler Angebote zum Vorteil von Mobilität, Austausch und Integration dynamisieren; Förderung innovativer pädagogischer Methoden
- Den Akteuren des Hochschulwesens und im weiteren Sinne der Zivilgesellschaft sowie der Wirtschaft ihren Platz im Bologna-Prozess zurückgeben. Dieser habe sich im Laufe der Jahre von den Grundwerten eines demokratischen Europas der Bürger entfernt: Das Hochschulwesen sei vor allem eine Investition in die Zukunft (und nicht nur ein Kostenfaktor) und müsse trotz Diversifizierung seiner Finanzquellen weiterhin zu großen Teilen von der öffentlichen Hand finanziert werden.
Das Sekretariat begleitet die Umsetzung des Bologna-Prozesses, unterstützt die Kommunikation der Stakeholder untereinander und organisiert die Ministerkonferenz. Es wird für drei Jahre vom jeweiligen Organisator der Ministerkonferenz übernommen. Den Vorsitz der BFuG teilen sich das Land mit der EU-Ratspräsidentschaft sowie ein nicht EU-Land. Für das zweite Halbjahr 2015 sind dies zum Beispiel Luxemburg und Lichtenstein.