Wie sind Grundlagen und Elemente für ein eigenes neues Berufsbildungsgesetz Costa Ricas optimal zu generieren? Mit Blick auf diese Frage präsentierte BIBB-Präsident Professor Esser unter anderem wesentliche Informationen zu Entstehung, Entwicklung und Stand des deutschen Berufsbildungsgesetzes (BBiG). „Das Gesetz ist die zentrale Rechtsgrundlage für die Steuerung des Berufsbildungssystems“, so Esser. Denn das BBiG, das notwendigen Novellierungen unterworfen werde, regele vor allem wesentliche Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung der Aus- und Fortbildung auf den unterschiedlichen Systemebenen.
Der costa-ricanische Bildungsminister Edgar Mora betonte, wie wertvoll die Anregungen seien, die seine Delegation und er mit nach Haus nähmen. „Und wir sind sicher, dass unsere Vorschläge für das neue Gesetz uns Anlass zur Hoffnung geben werden“, sagte er. Anschließend kamen Repräsentanten aus Fachabteilungen des BIBB mit wissenschaftlichen Analysen und Projektergebnissen zu Wort. Von großem Interesse für die costa-ricanischen Politik- und Fachvertreter waren beispielsweise die Themen Kosten und Nutzen der dualen Ausbildung, Berufsbildung im Zeitalter der Digitalisierung sowie Prognosen zur Qualifikationsentwicklung.
Am Rande des Besuchs hatte in einem festlichen Akt im Bonner Dienstsitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Unterzeichnung einer Gemeinsamen Absichtserklärung zwischen Staatssekretär Dr. Georg Schütte und Bildungsminister Edgar Mora stattgefunden. Damit haben Deutschland und Costa Rica nach drei Jahren ihre Kooperation mit dem Schwerpunkt Berufsbildung erneuert. 2016 war es zur Unterzeichnung im Beisein von BIBB-Präsident Esser und der damaligen Bundesbildungsministerin Johanna Wanka in Costa Rica gekommen.