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Chilenisches Forschungsministerium geht an den Start

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Am 1. Oktober nahm das Ministerium für Wissenschaft, Technologie, Wissen und Innovation offiziell seine Arbeit auf. Dies geschieht neun Monate nach der Ernennung von Andres Couve zum Minister und Carolina Torrealba zur Unterstaatssekretärin durch Präsident Piñera.

Die Schaffung des Ministerio de Ciencia, Tecnología, Conocimiento e Innovación sowie eines Unterstaatssekretariats wurde im Mai 2018 vom Kongress bewilligt. Das neue Ressort wird unter anderem dafür zuständig sein, eine auf Wissenschaft und Technologie basierende Wissenschafts-, Technologie- und Innovationspolitik vorzuschlagen sowie Forschung und Entwicklung in Wissenschaft und Technologie zu fördern. Minister Couve erklärte, dass sich das Ressort für die Bekämpfung von Problemen wie dem Klimawandel einsetzen werde, und dass am 14. Oktober der Aufbau der ersten umfassenden Wissenschafts- und Technologiepolitik des Landes in einem partizipativen Prozess beginnen werde.

Der Aufbau des Ministeriums ist noch im Gange und soll Ende 2020 abgeschlossen sein. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden, einschließlich Versetzungen und Neueinstellungen, eingestellt. Am 1. Januar 2020 wird die neue Nationale Agentur für Forschung und Entwicklung (Agencia Nacional de Investigación y Desarrollo) ihre Tätigkeit offiziell aufnehmen und die Nationale Kommission für wissenschaftliche und technologische Forschung (Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica - Conicyt) ersetzen, die bisher dem Bildungsministerium (Mineduc) unterstellt war und nun Teil des Forschungsministeriums wird.

Dazu äußerte die Geschäftsführerin des jetzigen Conicyt, Aisén Etcheverry:

"Nun haben wir ein ausdrückliches und klares Mandat zu Fragen der Innovation und des wissenschaftsbasierten technologischen Unternehmertums, ein Mandat, dass es für Conicyt nicht gab, dort waren wir viel mehr auf die Grundlagenforschung ausgerichtet."

Das Explora-Programm von Conicyt, die Innovationsabteilung des Wirtschaftsministeriums und die Teams des Nationalen Innovationsrates werden am 1. Januar nächsten Jahres an das Unterstaatssekretariat übertragen.

Im Rahmen der Reform zur Dezentralisierung der Staatsverwaltung wird auch das Forschungsministerium regionale Ministerialsekretariate (Secretarías Regionales Ministeriales - SEREMI) einrichten. Diese sind für fünf sogenannte Makrozonen zuständig:

  • Macrozona Norte mit den Regionen Arica y Parinacota, Tarapacá, Antofagasta und Atacama mit Verwaltungssitz Antofagasta;
  • Macrozona Centro mit den Regionen Coquimbo und Valparaíso mit Verwaltungssitz Valparaíso;
  • Macrozona Centro Sur mit den Regionen O’Higgins, Maule, Ñuble und Biobío mit Verwaltungssitz Concepción;
  • Macrozona Sur mit den Regionen Araucanía, Los Ríos und Los Lagos mit Verwaltungssitz Valdivia;
  • Macrozona Austral mit den Regionen Aysén und Magallanes mit Verwaltungssitz Punta Arenas.

Die Verwaltungsssitze in den fünf Makrozonen sollen ab 2020 voll funktionsfähig sein. Couve erklärte zur Auswahl der Verwaltungssitze, dass dies Städte mit installierten Forschungskapazitäten seien, mit einer bedeutenden Anzahl von Universitäten, Postgraduiertenprogrammen, aber auch mit vorhandenen Innovationskapazitäten. Die erste Personalie in diesem Bezug war die Vorstellung der Biologin Olga Barbosa als Koordinatorin der Macrozona Sur in Valdivia.

Die este Amtshandlung von Couve und Torrealba auf der internationalen Bühne war die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur Kooperation mit der National Science Foundation (NSF) der USA, in der sich beide Institutionen verpflichten, die Zusammenarbeit in Forschungseinrichtungen und Talentförderung zu stärken. Nach der Unterzeichnung des Dokuments hob Minister Couve den historischen Charakter dieser Allianz hervor und erklärte, dies sei ein erster Schritt für die wissenschaftliche Zusammenarbeit in Fragen wie der Entwicklung von astronomischen Instrumenten und der Förderung von mehr Frauen in der Wissenschaft.

Bereits im September hatte Couve einen zehnköpfigen Expertenausschuss vorgestellt, der die Regierung bei der Ausarbeitung einer nationalen Politik für Künstlichen Intelligenz unterstützen wird; diese soll im April 2020 vorliegen.

Fast zeitgleich zum offiziellen Start wurde der erste Haushalt für das neue Ressort angekündigt. Demnach soll das Budget im Entwurf für das Haushaltsjahr 2020 436,5 Mrd. CLP (etwa 550 Mio. EUR) betragen und damit um 6,2 Prozent wachsen im Vergleich zu der Summe aus neuen und bisherigen, nun unter das neue Ressort fallenden Haushaltspositionen. Ein Artikel des Online-Magazins Pauta verweist hingegen auf eine Analyse zur Entwicklung der einzelnen Haushaltspositionen für die Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsförderung, der zufolge der reale Zuwachs für das Ministerium bei 3,1 Prozent, und für das gesamte FuEuI-System - bei Einbeziehung aller Ressorts - nur bei 2,2 Prozent liege.

Zum Nachlesen (Spanisch)

Quelle: Gob.cl, el periodista, Pauta, cooperativa.cl, Diario Financiero u.a. Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Chile Themen: Strategie und Rahmenbedingungen

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