StartseiteAktuellesNachrichtenChina gründet Ethikrat nach CRISPR-Babyskandal

China gründet Ethikrat nach CRISPR-Babyskandal

Berichterstattung weltweit

Bioethiker hoffen darauf, dass ein nationales Beratungsgremium dabei helfen wird, Schlupflöcher in der biomedizinischen Regulierungspraxis des Landes zu schließen.

China wird einen nationalen Ethikrat einrichten, der die Regierung in Bezug auf forschungsethische Vorschriften berät. Dies billigte Ende Juli die zentrale Reformkommission der Kommunistischen Partei Chinas unter Vorsitz von Präsident Xi Jinping. Die Entscheidung fiel knapp ein Jahr nach der Bekanntmachung eines chinesischen Wissenschaftlers, er habe die ersten genomeditierten Babys der Welt geschaffen.

Die Regierung hat bisher nur wenige Einzelheiten zur Arbeitsweise des Ausschusses bekannt gegeben. Dieser könne dazu beitragen, so zitiert die Zeitschrift Nature den Bioethiker an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften Qiu Renzong, die Fragmentierung der Regularien zur biomedizinischen Ethik entlang der verschiedenen Ministerien zu verringern, Vollzugsdefizite zu identifizieren und die Regierung über angemessene Sanktionen zu beraten.

Derzeit ist die Nationale Gesundheitskommission (NHC) für die Ethikregeln in der biomedizinischen Forschung am Menschen zuständig, während das Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MOST) die meisten anderen bioethischen Fragen regelt, einschließlich Tierversuchen. Die Forschung in Militärkrankenhäusern wird vom Militär geregelt.

Obwohl die Ethikregeln des NHC theoretisch die gesamte Forschung am Menschen abdecken, kann das NHC diese Regeln nur in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen durchsetzen, zudem fehlt bei Verstößen eine klare Sanktionierungspraxis. Das MOST kann Forschenden an Universitäten, die am Menschen forschen, bewilligte Fördermittel widerrufen, wenn sie sich nicht an die NHC-Regeln halten – jedoch bemängeln Kritiker, eine Koordinierung zwischen NHC und MOST fände kaum statt.

Diese Lücken wurden im vergangenen November einer Prüfung unterzogen, als der Biophysiker He Jiankui die Geburt von Zwillingsmädchen mit editiertem Genom ankündigte. Chinesische und internationale Forscher verurteilten die Experimente, die gegen die NHC-Regeln verstießen.

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Quelle: Nature Redaktion: von Miguel Krux, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: China Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Lebenswissenschaften Strategie und Rahmenbedingungen

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