Die UN-Ozeandekade bietet einen weltweiten Rahmen zur Zusammenarbeit und Koordinierung von Aktivitäten in der Meeresforschung. Unter dem Slogan "The science we need for the ocean we want" soll die Ozeanforschung zur Lösung einiger der dringendsten globalen Herausforderungen beitragen und einen Wandel in der Beziehung der Menschheit zum Ozean herbeiführen. Bei den "Dekade-Aktionen" handelt es sich um innovative Programme, Projekte oder Aktivitäten, die auf diese Ziele einzahlen. Als eine solche wurde die COST-Aktion SEA-UNICORN nun offiziell anerkannt.
SEA-UNICORN beschäftigt sich mit dem neu entstehenden Gebiet der funktionalen marinen Konnektivität (Marine Functional Connectivity, MFC), welche die Ströme von Materie, Genen und Energie beschreibt, die durch die Bewegung und Wanderung von Meeresorganismen in den Ozeanen und Küstengebieten entstehen. Neue Erkenntnisse zu diesem Zusammenspiel können die Vorhersage der Auswirkungen von natürlichen und künstlichen Veränderungen der maritimen Ökosysteme erheblich verbessern. Dies ist nicht nur für die Einrichtung wirksamer Schutzgebiete und die Erhaltung gefährdeter Arten und Ökosysteme von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die Kontrolle der Ausbreitung invasiver Arten, von Krankheitserregern und Ausbrüchen aus Aquakulturen sowie zur Förderung eines nachhaltigen Fischereimanagements.
Derzeit forschen viele Institutionen weltweit zu MFC, indem sie komplementäre Methoden aus verschiedenen Forschungsbereichen einsetzen, um die Ökologie und die Entwicklung von Meeresarten besser zu verstehen. SEA-UNICORN hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Forschungsarbeiten zu koordinieren und die verschiedenen Ansätze zu vereinheitlichen, um einen gemeinsamen konzeptionellen und analytischen Rahmen zu schaffen. Die internationale Vernetzungsinitiative möchte so umfassende Daten generieren, die für ein besseres Management der Meeresressourcen und -ökosysteme benötigt werden.
Zum Nachlesen
- COST (09.11.2021): Advancing Marine Connectivity Science for the Ocean We Want