Deutschland und die Niederlande arbeiten künftig noch enger zusammen, um die großen wirtschaftspolitischen Herausforderungen gemeinsam und mit anderen EU-Mitgliedstaaten zu bewältigen. Im Fokus der Zusammenarbeit stehen Bereiche wie Industrie 4.0, CO2-Reduktion in der Industrie, wirtschaftspolitische Aspekte der Mobilität, Gesundheitswirtschaft und Schlüsseltechnologien. Die relevanten Akteure aus Politik und Wirtschaft werden an einem Tisch zusammengebracht, um Möglichkeiten für bilaterale und pan-europäische Innovationsprojekte miteinander zu diskutieren. Beteiligt sind auf deutscher Seite das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und auf niederländischer Seite das Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik, das Außenministerium und die Verbände VNO-NCW, FME sowie Top Sector HTSM.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagt zum Innovationspakt:
„Der Pakt mit unseren niederländischen Partnern ist wichtig, um gemeinsam und mit anderen EU-Mitgliedstaaten die Weichen für eine langfristige und nachhaltige Erholung zu stellen. Ich sehe hier großes Potential – die Wirtschaft braucht solche Formen der Zusammenarbeit und eine Perspektive. Nur durch Innovationen werden wir die digitale und ökologische Transformation unserer Wirtschaft zum Erfolg führen.“
BDI-Präsident Siegfried Russwurm ergänzt:
„Damit es nach der Pandemie schnell wieder aufwärts geht, ist jetzt das Gebot der Stunde, gemeinsam in Europa Innovationen zu stärken und die Digitalisierung der Industrie voranzutreiben. Durch ihre Zusammenarbeit leisten deutsche und niederländische Unternehmen schon jetzt einen erheblichen Beitrag zu Europas Wettbewerbsfähigkeit. Es ist gut, dass Deutschland und die Niederlande durch die Innovationspartnerschaft wirtschaftlich noch enger zusammenrücken.“
Das niederländische Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik sowie das niederländische Außenministerium betonten, dass die Niederlande und Deutschland als Nachbarn bereits enge Handels- und Innovationspartner seien, so dass der Schritt zu einer weiteren strategischen Zusammenarbeit im Bereich der Innovation leicht zu machen sei. Deutschland habe eindeutig eine starke Position im Bereich der innovativen Industrie und Technologie. Mit diesem Innovations- und Technologiepakt würden beide Länder stärker zusammenstehen, um große Herausforderungen zu bewältigen, beider Wirtschaft zu erneuern und die Unternehmer und Forscher beider Länder zu unterstützen.
Die Verbände VNO-NCW, FME und Top Sector HTSM unterstrichen, dass Deutschland und die Niederlande enge und traditionsreiche Wirtschaftsbeziehungen verbänden. Durch diesen deutsch-niederländischen Pakt entstünden neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Unternehmen und Forschungsinstituten. Gemeinsam könnten sie technologische und innovative Lösungen für wichtige gesellschaftliche Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Mobilität und Gesundheit entwickeln. Das sei entscheidend, denn Technologie in der Gesundheitsversorgung rette Leben, Technologie gewährleiste eine schnelle und sichere Lebensmittelproduktion und Technologie mache die Energiewende möglich.
Deutschland und die Niederlande verfügen – als Nachbarn und große Exportnationen – seit jeher über besonders eng miteinander verflochtene Volkswirtschaften und pflegen eine enge Zusammenarbeit in der Wirtschafts- und Energiepolitik. Der Innovationspakt baut auf den letzten Deutsch-Niederländischen Regierungskonsultationen auf, die am 2. Oktober 2019 in Berlin stattfanden.
Anlässlich der Unterzeichnung des Innovationspaktes startete ebenfalls am 21. Januar das deutsch-niederländische Fieldlab "Artificial Intelligence for Digital Twins" (AI4DT). Fieldlabs sind reale und virtuelle Umgebungen, in denen Unternehmen und Forschungseinrichtungen intelligente Industrielösungen entwickeln, testen und implementieren können. Die Vernetzung zweier starker europäischer Regionen soll den Austausch und die Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) besonders auch bei KMU fördern.
Zum Nachlesen
- Fraunhofer IPA (21.01.21): Deutsch-niederländisches Fieldlab gestartet