Das Recht auf Nahrung ist ein fundamentales Menschenrecht und daher unteilbar mit der naturgegebenen Würde der menschlichen Person verbunden. Es ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 in Artikel 3 (Recht auf Leben) und Artikel 5 (Recht auf einen die Gesundheit und das Wohl gewährenden Lebensstandard) verankert.
Die Ernährungssicherheit stellt eine der größten weltweiten Herausforderungen dar. Die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln, verursacht durch das Wachstum der Weltbevölkerung, erhöht den Druck auf entscheidende Ressourcen wie Wasser, Boden oder Energie. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Aufgabe, die Produktion und Verteilung von Lebensmitteln zu verbessern und konsequent nachhaltig zu gestalten.
Unter dem Leitgedanken der „Hilfe zur Selbsthilfe“ setzt sich Deutschland für die Stärkung ländlicher Strukturen und die Steigerung der Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern ein.
Beitrag der Deutschen Länder
Die Förderung der Ernährungssicherheit und einer nachhaltigen Landwirtschaft ist bspw. in Niedersachsen ein wichtiges entwicklungspolitisches Anliegen. Ein kritisches Thema ist dabei der Fleischexport nach Afrika. Die Tierhaltung in Afrika kann kaum mit der internationalen Fleischerzeugung konkurrieren. Die Märkte in West- und Südafrika werden bspw. mit Geflügelteilen aus Europa zu Dumpingpreisen bedient, die auf den europäischen Märkten so gut wie keine Abnehmer finden. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Afrika verlieren dadurch eine wichtige Einnahmequelle für ihre eigene Produktion.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzt sich das Land Niedersachsen für die Förderung tiergerechter, nachhaltiger und ökologischer Haltungsformen vor Ort ein: Die Niedersächsische Landesregierung fördert im Zeitraum 2014 - 2016 u. a. das Projekt „Dialogplattform Niedersachsens Landwirtschaft zukunftsfähig gestalten“ des Verbandes Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN). Ziel des Projektes ist es, im Rahmen von Zukunftswerkstätten einen Austausch zwischen Landwirten, Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie lokalen Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen zu den Themenbereichen Fleischproduktion und –exporte sowie Futtermittelanbau im globalen Kontext zu ermöglichen.