Einen stetigen systematischen Wissens- und Technologietransfer zwischen Hochschulen, Wirtschaft und Gesellschaft gibt es bisher in Deutschland noch nicht. Anders stellt sich die Situation in der Schweiz dar. Dort wird seit 1996 angewandte Forschung zentral von der Kommission für Technologie und Innovation gefördert. In diesem Jahr übernahm diese Aufgabe die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse. Nun gibt es in Deutschland verstärkt Forderungen aus Wissenschaft und Politik nach einem ähnlichen Modell.
CHE Expertin Isabel Roessler sieht das Schweizer Modell in Ihrem Beitrag in der duz als Vorbild: „Die Schweiz hat die Bedeutung einer systematischen Förderung für Innovationen bereits vor 22 Jahren erkannt und geht diesen Weg unbeirrt voran, in dem sie die Strukturen dem bestehenden Bedarf anpasst." In Deutschland hingegen habe sich die Struktur der Förderorganisationen in den vergangenen 50 Jahren nicht wesentlich verändert.
Die Idee einer Deutschen Transfergemeinschaft nach Schweizer Muster könnte hier Abhilfe schaffen. Wichtig wäre bei der Gründung einer solchen Institution, von Beginn an alle Disziplinen und Hochschultypen zu berücksichtigen. Insgesamt sehen die Experten aus dem Hochschul- und Wissenschaftssystem einen günstigen Zeitpunkt gekommen, das Projekt einer Deutschen Transfergemeinschaft in Angriff zu nehmen. „Noch nie war die Ausgangslage für konkrete Planungen – und die Chance der Umsetzung– so gut wie jetzt", ist sich etwa Frank Ziegele, Geschäftsführer vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung, sicher.
Der Schwerpunkt zur Deutschen Transfergemeinschaft nach Schweizer Vorbild ist am 14. Dezember im Rahmen der Ausgabe 12/2018 der duz erschienen. Er ist die vierte Ausgabe des gemeinsam von CHE und duz entwickelten Formats „PRAXIS spotlight international“, das in loser Folge in der duz und auf www.che.de veröffentlicht wird.
Zum Nachlesen:
- Dr. Isabel Roessler, duz 12/2018: Transfer aus der Wissenschaft - Potenziale besser nutzen und ausbauen