StartseiteAktuellesNachrichtenDeutscher Akademischer Austauschdienst: Erfolgreiche Auswahlen in Sonderprogrammen für Afghanistan

Deutscher Akademischer Austauschdienst: Erfolgreiche Auswahlen in Sonderprogrammen für Afghanistan

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat wie geplant sein Unterstützungsprogramm für Afghanistan ausgebaut. Aktuell fanden dazu Auswahlen zur Sonderquote Afghanistan im Hilde Domin-Programm sowie für sogenannte Brückenstipendien für geflüchtete afghanische Studierende und Promovierende statt.

Beide Sonderprogramme sollen afghanischen Studierenden und Promovierenden den Beginn oder die Fortsetzung ihres akademischen Werdegangs in Deutschland ermöglichen. Für die Sonderquote im Hilde Domin-Programm erhielten 26 junge Afghaninnen und Afghanen ein Vollstipendium für einen Bachelor- oder Masterstudiengang bzw. eine Promotion in Deutschland. Die Mehrheit der ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber befindet sich derzeit noch in Afghanistan, der DAAD wird sie im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Beantragung einer Ausreise unterstützen. Zur Vorbereitung des Studiums besuchen die Stipendiatinnen und Stipendiaten zunächst einen Sprachkurs in Deutschland, bevor sie zum Wintersemester 2022/23 ihr Studium an einer deutschen Hochschule aufnehmen werden.

Beim Brückenstipendium Afghanistan wurden 59 Afghaninnen und Afghanen ausgewählt, die sich größtenteils bereits in Deutschland aufhalten. Sie erhalten eine sechsmonatige finanzielle Förderung, die sie bei einer Neuorientierung in Deutschland unterstützen soll.

DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte:

„In Afghanistan herrschen, wie die jüngsten Medienberichte zeigen, weiterhin drastische Einschränkungen im öffentlichen Leben und in allen Bildungsbereichen, unter denen gerade Mädchen und Frauen leiden. Die wenigen Brücken in die westliche Welt sind daher für junge Afghaninnen und Afghanen von großer Bedeutung, und ihre Förderung und Aufnahme in das deutsche Hochschulsystem ist für uns die naheliegende Fortsetzung von zwei Jahrzehnten Engagement für den afghanischen Hochschulsektor. Insbesondere, nachdem wir die Unterstützung für unsere Partnerhochschulen im Land mit der neuerlichen Machtübernahme der Taliban einstellen mussten. Wir sehen bei den nun ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten großes akademisches Potenzial, zu dessen Entfaltung wir mit einer gezielten Förderung beitragen wollen.

Der Bedarf an akademischen Schutzräumen ist in den vergangenen Jahren nach DAAD-Einschätzung weltweit stark gestiegen. So verdreifachte sich im Hilde Domin-Programm die Zahl der nominierten gefährdeten Studierenden binnen Jahresfrist. Allein von Anfang Januar 2022 bis Mitte März gingen nochmals knapp 450 Nominierungen für das Programm im DAAD ein, davon rund 350 aus Afghanistan.

Bereits im ersten Programmjahr konnten bis Ende 2021 rund 85 Stipendien auf Bachelor-, Master- und Promotionsniveau vergeben werden. Zusätzlich wurden im März 2022 einmalig 25 Stipendien für Kandidatinnen und Kandidaten aus Afghanistan vergeben. Langfristig sind nach aktuellem Stand 50 Neuvergaben pro Jahr für Kandidatinnen und Kandidaten aus aller Welt geplant.

Quelle: Deutscher Akademischer Austauschdienst/ IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Afghanistan Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Förderung

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