Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zur weiteren Stärkung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland 23 neue Graduiertenkollegs ein. Dies wurde jetzt vom zuständigen Bewilligungsausschuss in Bonn beschlossen. Die neuen Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren.
Acht der neuen Graduiertenkollegs sind Internationale Graduiertenkollegs, die eng mit Universitäten in Kanada, den USA, den Niederlanden und Australien kooperieren. Die Internationalität erhöht die Attraktivität einer Promotion im Rahmen eines Graduiertenkollegs zusätzlich. Hinzu tritt die fachliche Interdisziplinarität, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit universitären wie außeruniversitären fördert. Die Vielfalt in den Kooperationsformen und -wegen trägt auch zur strukturellen Weiterentwicklung des Promotionsprogramms bei.
Mehrere Kollegs schlagen neue Wege in der medizinischen Promotion ein. Mit internationalen Kooperationen, systematischen Rekrutierungsmaßnahmen oder einem verbesserten Promotions-Curriculum soll die Möglichkeit zur anspruchsvollen Forschungstätigkeit mit der praktischen beziehungsweise klinischen Ausbildung der Promovierenden gezielter vereinbart werden. Erstmals wurde ein Internationales Graduiertenkolleg eingerichtet, das in Kooperation mit einer australischen Hochschule die strukturierte und grenzübergreifende Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses anstrebt.
Die neuen Promotionsprogramme werden in der ersten Förderperiode von viereinhalb Jahren von der DFG mit einer Summe von insgesamt rund 78 Millionen Euro gefördert (inklusive einer Programmpauschale für indirekte Kosten der Projekte). Zusätzlich zu den 23 Einrichtungen stimmte der Bewilligungsausschuss der Verlängerung von sieben Graduiertenkollegs zu. Die DFG fördert zurzeit 226 Graduiertenkollegs, davon 48 Internationale Kollegs.
Liste der Internationalen Graduiertenkollegs (IGK) in alphabetischer Reihenfolge der Sprecherhochschulen:
- IGK „Computational Methods for the Analysis of the Diversity and Dynamics of Genomes“
Sprecherhochschule: Universität Bielefeld; Sprecher: Prof. Dr. Jens Stoye; Sprecher der Kooperationspartner: Prof. Dr. S. Cenk Sahinalp, Simon Fraser University Surrey, Kanada - IGK „ArcTrain – Processes and Impacts of Climate Change in the North Atlantic Ocean and the Canadian Arctic“
Sprecherhochschule: Universität Bremen; Sprecher: Prof. Dr. Michal Kucera; Sprecherin der Kooperationspartner: Prof. Dr. Anne de Vernal, Université du Québec à Montreal, Kanada - IGK „Molecular Pathogenesis of Male Reproductive Disorders“
Sprecherhochschule: Justus-Liebig-Universität Gießen; Sprecher: Prof. Dr. Andreas Meinhardt; Sprecher der Kooperationspartner: Prof. Kate Loveland, Ph.D., Monash University, Australien - IGK „Phosphorylierungs- und redoxabhängige Signalmechanismen im kranken Herzen“
Sprecherhochschule: Georg August-Universität Göttingen; Sprecherin: Prof. Dr. Dörthe Katschinski; Sprecher der Kooperationspartner: Prof. Metin Avkiran, King‘s College London, Großbritannien - IGK „Diabetic Microvascular Complications (DIAMICOM)“
Sprecherhochschule: Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg; Sprecher: Prof. Dr. Hans-Peter Hammes; Sprecher der Kooperationspartner: Prof. Dr. Bruce Wolffenbuttel, Rijkyuniveristeit Groningen, Niederlande - IGK „Immunregulation der Entzündung bei Allergien und Infektionen“
Sprecherhochschule: Universität zu Lübeck, Sprecher: Prof. Dr. Jörg Kohl; Sprecher der Kooperationspartner: Prof. David Hildemann, Ph.D., Cincinnati Children’s Hospital Medical Center, USA - IGK „The Brain in Action“
Sprecherhochschulen: Philipps-Universität Marburg, Justus-Liebig-Universität Gießen; Sprecher: Prof. Dr. Frank Bremmer, Prof. Dr. Katja Fiehler; Sprecher der Kooperationspartner: Prof. Dr. Douglas P. Munoz, Queen‘s University at Kingston, Kanada, Prof. Dr. Jody Culham, University of Western Ontario, Kanada, Prof. Dr. Doug Crawford, York University Toronto, Kanada - IGK „Diversität: Vermittlungsprozesse von Differenz in transkulturellen Räumen“
Sprecherhochschule: Universität Trier; Sprecherin: Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl; Sprecherin der Kooperationspartner: Prof. Dr. Michèle Dagenais, Université de Montréal, Kanada
Weiterführende Informationen:
Langfassung der DFG-Pressemitteilung mit Darstellungen der bewilligten Graduiertenkollegs:
www.dfg.de/download/pdf/presse/das_neueste/das_neueste_2012/121112_pm_nr_56_graduiertenkollegs.pdf
Mehr zum Programm und den geförderten Kollegs:
www.dfg.de/gk
Kontakt:
Dr. Annette Schmidtmann
Leiterin der Gruppe Graduiertenkollegs, Graduiertenschulen, Nachwuchsförderung
Telefon: +49 228 885-2424
E-Mail: Annette.Schmidtmann(at)dfg.de