Ziele der Partenrschaften sind beispielsweise die Emissionen energieintensiver Industrien und in Sektoren wie Schifffahrt und Stahlerzeugung zu senken sowie Hochleistungsbatterien, nachhaltige Kraftstoffe, Datentechnologien und Robotik zu entwickeln und einzusetzen. Die elf europäischen Partnerschaften, für die Absichtserklärungen unterzeichnet wurden, sind:
- Mit der Europäischen Partnerschaft für die Europäische Cloud für offene Wissenschaft soll bis 2030 ein offenes, vertrauenswürdiges virtuelles Umfeld konsolidiert werden, das es den schätzungsweise 2 Millionen europäischen Forschenden ermöglicht, digitale Forschungsdaten grenz- und fachbereichsübergreifend zu speichern und gemeinsam zu nutzen.
- Die Europäische Partnerschaft für künstliche Intelligenz, Daten und Robotik wird darauf ausgerichtet sein, die Innovation im Bereich dieser Technologien sowie deren Akzeptanz und Marktpräsenz zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen zu fördern.
- Die Europäische Partnerschaft für Photonik (lichtbasierte Technologien) zielt darauf ab, photonische Innovationen zu beschleunigen, die technologische Vorreiterstellung Europas zu sichern, die europäische Wirtschaft wettbewerbsfähiger zu machen und langfristig für neue Arbeitsplätze und Wohlstand zu sorgen.
- Die Europäische Partnerschaft für sauberen Stahl und kohlenstoffarme Stahlerzeugung soll die Führungsrolle der EU beim Übergang der Stahlindustrie zu einem CO2-neutralen Sektor unterstützen.
- Die Europäische Partnerschaft "Made in Europe" soll die Führungsrolle Europas bei der nachhaltigen Fertigung in Europa gemäß den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft, des digitalen Wandels und der klimaneutralen Fertigung vorantreiben.
- Die Europäische Partnerschaft "Processes4Planet" orientiert sich an der Vision, dass das verarbeitende Gewerbe in Europa bei der Verwirklichung der bis 2050 angestrebten Klimaneutralität weltweit eine Führungsrolle einnimmt und kohlenstoffarme Technologien, Kreislaufsysteme und die Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt rückt.
- Die Europäische Partnerschaft für eine nachhaltige bauliche Umwelt, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht (Built4People) beruht auf der Vision einer erstklassigen, kohlenstoffarmen, energie- und ressourceneffizienten baulichen Umwelt.
- Mit der Europäischen Partnerschaft zur Förderung eines emissionsfreien Straßenverkehrs (2Zero) soll durch einen systemischen Ansatz die Entwicklung eines emissionsfreien Verkehrs beschleunigt und so ein klimaneutrales und sauberes Straßenverkehrssystem unterstützt werden.
- Das Ziel der Europäischen Partnerschaft für vernetzte, kooperative und automatisierte Mobilität ist es, die Einführung innovativer, vernetzter, kooperativer und automatisierter Mobilitätstechnologien und -dienste zu beschleunigen.
- Mit der Europäische Partnerschaft für Batterien "Auf dem Weg zu einer wettbewerbsfähigen europäischen Wertschöpfungskette für Industriebatterien" soll der Aufbau eines europäischen Forschungs- und Innovationsökosystems für Batterien von Weltrang unterstützt werden, um Europas führende Rolle bei der Konzeption und Herstellung von Batterien für stationäre und mobile Anwendungen der nächsten Generation zu festigen.
- Im Rahmen der Europäischen Partnerschaft für emissionsfreien Schiffsverkehr soll die EU den Umstellungsprozess im See- und Binnenschiffsverkehr federführend mitgestalten und beschleunigen, damit dort künftig keine schädlichen Umweltemissionen mehr anfallen.
Margrethe Vestager, die für das Ressort "Ein Europa für das digitale Zeitalter" zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin, sagte über die Partnerschaften:
"Wenn es darum geht, die Herausforderungen des ökologischen und des digitalen Wandels in Europa zu meistern, kommt der Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle zu. Digitale Technologien bringen diesen Übergang zu einer klimaneutralen, kreislauforientierten und resilienteren Wirtschaft voran. Durch die elf Partnerschaften, die die Kommission und die Industrie heute gemeinsam vorgeschlagen haben, werden beträchtliche Mittel in Höhe von rund 22 Mrd. Euro mobilisiert. Damit können wir gemeinsam vertrauenswürdige künstliche Intelligenz, Daten, Robotik und viele weitere technologische Instrumente erforschen und unsere Umwelt- und Klimaziele für eine sauberere und gesündere Zukunft erreichen."
Bei den elf Partnerschaften, für die die Absichtserklärungen am Montag unterzeichnet wurden, handelt es sich um sogenannte koprogrammierte europäische Partnerschaften, also um Partnerschaften zwischen der Kommission und zumeist privaten – in einigen Fällen aber auch öffentlichen – Partnern. Die Absichtserklärungen, die die Ziele und Verpflichtungen beider Seiten sowie die Governance-Struktur enthalten, bilden die Grundlage für die Zusammenarbeit im Rahmen einer Partnerschaft. Die Umsetzung erfolgt in erster Linie über die Arbeitsprogramme für „Horizont Europa“. Die privaten Partner entwickeln zusätzliche Tätigkeiten, die nicht im Rahmen von „Horizont Europa“ finanziert werden, aber dennoch in der strategischen Forschungs- und Innovationsagenda der jeweiligen Partnerschaft vorgesehen sind und vorrangig auf Fragen wie Markteinführung, Kompetenzentwicklung oder regulatorische Aspekte ausgerichtet sind.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (14.06.2021): Kommission und Industrie investieren 22 Mrd. EUR in neue europäische Partnerschaften, um Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen vorzulegen
- Deutschlandfunk (14.06.2021): 22 Milliarden Euro für Projekte in der EU
- Science Business (14.06.2021): Launch of first 11 Horizon Europe industrial partnerships