Im April dieses Jahres hatte die europäische KI-Gemeinschaft in einem offenen Brief ihre Sorge geäußert, Europa könne den Anschluss an die internationale Spitzenforschung – insbesondere in den USA und China – verlieren. In ihrem Brief schlugen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem die Gründung eines European Labratory for Learning & Intelligent Systems (ELLIS) vor, um die europäische Forschung und Entwicklung zu bündeln.
Am 6. Dezember wurde nun die Gründung von ELLIS im kanadischen Montreal im Rahmen der internationalen Konferenz „Neural Information Processing Systems“ bekanntgegeben. Zu den Gründern gehören unter anderem der Direktor des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme, Bernhard Schölkopf, sowie die im Ausland forschenden deutschen KI-Pioniere Jürgen Schmidhuber und Sepp Hochreiter.
Ziele des europäischen Verbunds sind der Aufbau eines paneuropäischen Netzwerkes, um Durchbrüche in der KI-Forschung zu beschleunigen, und eines europaweiten Promotionsprogramms sowie KI-Technologien in die wirtschaftliche Anwendung zu bringen. Dazu wird ELLIS sich vornehmlich auf neueste Entwicklungen im maschinellen Lernen fokussieren, etwa im Bereich neuronale Netze und Deep Learning.
Unternehmen aus Europa – darunter Audi, AVL, Bayer, Bosch, Greiner, Porsche und Siemens – und den USA – wie Amazon, Facebook, Google, NVIDIA und Qualcomm - haben der Initiative bereits Unterstützung zugesichert.
Zum Nachlesen
- nature (10.12.2018): Europe’s AI researchers launch professional body over fears of falling behind
- Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme (06.12.2018): European Laboratory for Learning and Intelligent Systems (ELLIS) Launches
- FAZ (06.12.2018): Ellis. Ein Spitzen-Verbund für maschinelles Lernen