Rund 40.500 Studierende und Hochschulangehörige aus Deutschland haben im letzten Hochschuljahr 2013/2014 eine Erasmus-Förderung erhalten. Das geht aus den Angaben der Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) hervor. Mit rund 36.000 ging ein Großteil der Erasmus-Zuschüsse an Studierende, was eine Zunahme von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Hinzu kamen fast 4.500 deutsche Hochschulangehörige, die mit einem Erasmus-Stipendium an einer ausländischen Hochschule unterrichten oder an einer Weiterbildungsmaßnahme im Ausland teilnehmen - das sind rund 8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka begrüßte den Zuwachs: "Erasmus steht für den Traum von grenzüberschreitender Begegnung und gemeinsamem Lernen - europaweit. Dass in Deutschland Jahr für Jahr mehr Studierende eine Zeitlang im Ausland lernen und leben wollen, zeigt mir: Unsere junge Generation lebt diesen Traum bereits. Sie ist neugierig, wissensdurstig und weltgewandt. Für mich noch immer das beste Mittel, um anti-europäischen Tendenzen vorzubeugen und das Verständnis in Europa füreinander zu stärken."
"Durch Austausch wächst Europa weiter zusammen und der Zusammenhalt zwischen den Nationen wird gestärkt. Erasmus ist dafür ein hervorragendes Instrument. Internationale Erfahrungen eröffnen der jungen Generation neue Perspektiven und bessere Karrieremöglichkeiten auf dem europäischen Arbeitsmarkt", sagte DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel. Die Internationalisierung der Hochschulen sei deshalb ein zentrales Anliegen der deutschen wie auch der europäischen Bildungspolitik.
Erasmus+ ist nicht nur das weltweit bekannteste Mobilitätsprogramm, sondern auch eine gute Möglichkeit für die über 350 deutschen und über 4.500 europäischen Hochschulen, ihr Profil internationaler auszurichten.
Die aktivsten Hochschulen im Erasmus-Programm in Deutschland waren im Hochschuljahr 2013/2014 die Technische Universität München (1.071 Geförderte), die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (955) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (912).
Die beliebtesten Gastländer der deutschen Erasmus-Studierenden für ein Auslandsstudium waren im vergangenen Jahr Spanien (5.339 Geförderte), Frankreich (4.877) und Großbritannien (3.140). Im Durchschnitt verbringen Studierende 5,5 Monate im Ausland, bei Praktikanten sind es 4,4 Monate und bei Hochschulpersonal etwa 7 Tage.
Mit dem Programm "Europa macht Schule" wirbt das BMBF zusätzlich für Erasmus, indem es ausländischen Erasmus-Studierenden ermöglicht, ihr Heimatland an deutschen Schulen vorzustellen. Seit der Programmgründung 2006 haben so rund 1.100 europäische Gaststudierende ihre Heimat in einer deutschen Klasse präsentiert und mehr als 25.700 Schüler/-innen aus allen Schulformen für Erasmus begeistert.
Seit 1987 wurden mit Erasmus rund 3,3 Millionen Studierende europaweit gefördert, darunter über 480.000 deutsche Studierende. Die aktuelle Programmgeneration Erasmus+ (2014-2020) wird mit einem deutlich gesteigerten europäischen Budget nicht nur die Lernmobilität im Hochschulbereich sondern auch im Schul-, Berufs- und Erwachsenenbildungsbereich fördern und Jugendbegegnungen und Freiwilligendienste unterstützen.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) nimmt in Deutschland seit 1987 für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Aufgaben einer Nationalen Agentur für EU-Hochschulzusammenarbeit wahr. Das BMBF finanziert die Nationale Agentur im DAAD zusammen mit der EU-Kommission.