Extrazelluläre Matrizen (ECM) finden sich in fast allen Lebewesen. Sie umgeben die biologischen Zellen, sind aber selbst unbelebt und übernehmen vielfältige Aufgaben. Sie signalisieren Zellen beispielsweise, zu welchem Gewebe sie gehören, reagieren auf wechselnde Umweltbedingungen und speichern Informationen, die Zellwachstum ankurbeln oder hemmen.
Das Max Planck Queensland Center (MPQC) ist ein Zusammenschluss der Max-Planck-Institute für Kolloid- und Grenzflächenforschung (Potsdam) sowie für Intelligente Systeme (Stuttgart) mit der Queensland University of Technology in Brisbane. Am 1. Januar 2022 hat das Center seine Arbeit aufgenommen und wird nun in insgesamt sieben Projekten für fünf Jahre zusammenarbeiten.
In einem Projekt wird der Frage nachgegangen, in welchen biophysikalischen und biochemischen Merkmalen sich die extrazellulären Matrizen von gesundem und krankem Gewebe unterscheiden., denn extrazelluläre Matrizen sind unter anderem auch am Tumorwachstum und der Verbreitung von Metastasen beteiligt. Ein anderes Projekt untersucht die Materialeigenschaften von Biofilmen, um diese mit Hilfe der Mikroorganismen an technische Anforderungen anzupassen. Dazu werden die Vielfachzucker von extrazellulären Matrizen von Biofilmen auch synthetisch erzeugt. Anschließend wird untersucht, wie sich die Ansiedelung bestimmter Bakterien sowie die Eigenschaften der Biofilme kontrollieren und optimieren lassen. Perspektivisch könnten diese Materialien beispielsweise in der Architektur zum Einsatz kommen, indem sie das Raumklima positiv beeinflussen.
Hintergrund
Insgesamt gibt es weltweit 25 Max Planck Center, die als zentrales Element der Internationalisierungsstrategie der Max-Planck-Gesellschaft gegründet wurden. Als virtuelle Center of Excellence kombinieren sie Wissen und Methoden flexibel miteinander. Interdisziplinäre Forschende kooperieren mit erstklassigen internationalen Partnern, um Erkenntnisse in zukunftsweisenden Forschungsgebieten zu erlangen.