Die meisten Projekte dienen der Unterstützung klinischer Prüfungen für neue Therapien und Impfstoffe sowie der Entwicklung von über Europa hinaus gehenden Coronavirus-Kohorten und -Netzwerken in großem Maßstab, die mit europäischen Initiativen verknüpft werden. Andere Projekte werden den Zugang zu den Forschungsinfrastrukturen, die Dienste bereitstellen oder für den Austausch von Daten, Fachwissen und Forschungsressourcen zwischen Forschern benötigt werden, verbessern und erweitern, um Forschung zur Bekämpfung des Coronavirus und seiner Varianten zu ermöglichen. Zu diesen Infrastrukturen gehören bereits bestehende Infrastrukturen wie die Europäische COVID-19-Datenplattform und die einschlägigen europäischen Forschungsinfrastrukturen für Biowissenschaften.
Die erfolgreichen Konsortien sollen mit anderen einschlägigen Initiativen und Projekten auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene zusammenarbeiten, um bestmögliche Synergien und Komplementarität zu erreichen und Doppelarbeit zu vermeiden. Sie werden dazu beitragen, die EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) aufzubauen, mit deren Hilfe die EU künftige Pandemien frühzeitig erkennen und besser bewältigen kann.
Hintergrund
Im Februar kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen europäischen Plan zur Vorsorge gegen biologische Gefahren (HERA Incubator) an, mit dem Europa auf eine erhöhte Bedrohung durch Coronavirus-Varianten vorbereitet werden soll. Der HERA Incubator vereint Wissenschaft, Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen und wird alle verfügbaren Ressourcen mobilisieren, damit Europa diese Herausforderung bewältigen kann.
Im April kündigte die Kommission die neuen Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für dringende Forschung auf dem Gebiet der Coronavirus-Varianten an, für die mit der ersten Soforthilfe im Rahmen von „Horizont Europa“ zunächst 123 Mio. Euro bereitgestellt wurden. Obwohl ein endgültiger Beschluss der Kommission und die Unterzeichnung der Horizont-Europa-Finanzhilfevereinbarungen in den kommenden Monaten Voraussetzung für die Gewährung der Finanzierung für diese elf Projekte sind, können die Forschungsteams bereits mit ihrer Arbeit beginnen.
Die Kommission nimmt nicht nur im Bereich der Pandemievorsorge bei der Unterstützung von Forschung und Innovation und der Koordinierung der europäischen und weltweiten Forschungsanstrengungen eine führende Rolle ein. Sie hat 1,4 Mrd. Euro für die weltweite Corona-Krisenreaktion zugesagt, davon 1 Mrd. Euro aus „Horizont 2020“, dem vorherigen Forschungs- und Innovationsprogramm der EU (2014-2020). Die neuen Projekte werden eine Ergänzung zu den zuvor im Rahmen von „Horizont 2020“ zur Bekämpfung der Pandemie finanzierten bilden.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (07I21): Factsheet: Outcome of HERA Incubator call for EoI on coronavirus variants: 11 projects
- Europäische Kommission (07.04.21): Coronavirus: Kommission stellt 123 Mio. EUR für Forschung und Innovation bereit, um die Bedrohung durch Varianten zu bekämpfen