Deutsche Hochschulen sind im europäischen Vergleich Spitzenreiter mit 22 beteiligten Hochschulen vor Frankreich (21) und Spanien (18). Die EU hat aus 52 Bewerbungen aktuell 20 Europäische Hochschulallianzen ausgewählt, an denen 174 Hochschulen aus 27 Ländern beteiligt sind. Darunter sind 16 Projekte aus bestehenden Allianzen, die bereits in den Pilotphasen zusammengearbeitet haben, sowie 4 Projekte aus neuen Hochschulallianzen, die eine tiefgreifende institutionelle Zusammenarbeit anstreben.
Zusammen mit den im Jahr 2020 ausgewählten 24 Allianzen gibt es nun 44 Europäische Hochschulen, denen 340 Hochschuleinrichtungen in 31 Ländern angehören - d. h. in allen EU-Ländern und darüber hinaus in Island, Norwegen, Serbien und der Türkei. Für vier Jahre erhält jede Allianz bis zu 14,4 Millionen Euro aus dem Programm Erasmus+. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem bisherigen Höchstbetrag von 5 Millionen Euro für drei Jahre.
Das BMBF bietet den beteiligten deutschen Hochschulen, wie bereits in Pilotrunden 2019 und 2020, über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zusätzliche Unterstützung in Form eines nationalen Begleitprogramms an und leistet damit auf nationaler Ebene einen Beitrag zu einer erfolgreichen Umsetzung der EU-Initiative.
DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagt:
„Das erfolgreiche Abschneiden der deutschen Hochschulen zeigt, dass die eindrucksvolle Arbeit der Pilotprojekte die richtigen Weichen auf dem Weg zu wirklichen ‚Europäischen Hochschulen‘ gestellt hat. Die beteiligten Hochschulen setzen damit erneut ein Zeichen für ihr europäisches Engagement. Zudem ist die Vielfalt der Allianzen, sowohl in geographischer und thematischer Hinsicht als auch hinsichtlich der Hochschulart sehr erfreulich. Die Hochschulallianzen werden einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des europäischen Zusammenhalts leisten und eine gemeinsame europäische Identität fördern und festigen.“
Die Initiative der Europäischen Hochschulen wurde nach zwei Pilotausschreibungen in der aktuellen Erasmus+ Programmgeneration (2021-2027) vollständig ausgerollt. Für die gesamte Laufzeit stehen voraussichtlich rund 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Damit soll eine Ausweitung von aktuell 41 auf 60 Allianzen mit 500 beteiligten Hochschulen bis Mitte 2024 ermöglicht werden. Mindestens zehn Prozent der Hochschulen in Europa sollen an der Initiative beteiligt werden, derzeit sind es rund fünf Prozent bei 300 beteiligten Hochschulen.
2023 und 2024 wird es jeweils eine weitere Ausschreibungsrunde geben. Im Herbst 2022 steht das Erasmus+-Bewerbungsfenster zur Förderung aktueller und neuer Allianzen wieder offen.
Zum Nachlesen
- DAAD (29.07.2022): Erste reguläre Ausschreibung der „Europäischen Hochschulen“: Deutsche Hochschulen stark vertreten
- Europäische Kommission, Vertretung in Deutschland (27.07.2022): Weitere 23 deutsche Hochschulen verstärken das Netzwerk der Europäischen Universitäten
- University World News (29.07.2022): 2022 call sees expansion of European Universities network
- Johannes Gutenberg-Universität Mainz (27.07.2022): Europäisches Hochschulnetzwerk FORTHEM wird mit 14,4 Millionen Euro für weitere vier Jahre gefördert
- Technische Universität Darmstadt (27.07.2022): 14,4 Millionen Euro für europäische Hochschulallianz Unite! - Europäische Kommission bewilligt zweite Förderphase
- Universität Bremen (28.07.2022): Europäische Union fördert Hochschulallianz YUFE weiter
- Universität Potsdam (28.07.2022): Brücken ausbauen – Hochschulallianz EDUC erhält erneut europäische Förderung