StartseiteAktuellesNachrichtenForschende testen die nächste Stufe des Rekord-Fusionsexperiments JET

Forschende testen die nächste Stufe des Rekord-Fusionsexperiments JET

Berichterstattung weltweit Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Im Frühjahr 2022 haben europäische und Jülicher Forschende mit dem Fusionsexperiment JET (Joint European Torus) einen neuen Fusionsenergie-Rekord aufgestellt. Nun wollen EUROfusion-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler die Anlage im englischen Abingdon bei Oxford nutzen, um die erste Phase des im Bau befindlichen Fusions-Megaprojekts ITER (Internationaler Thermonuklearer Experimental-Reaktor) in Südfrankreich vorzubereiten.

Die Fusionsenergie beruht auf den gleichen Prozessen, die auch die Sonne und die Sterne antreiben. Die im Februar bekannt gegebenen Rekordergebnisse des JET-Projekts, bei der 59 Megajoule Energie freigesetzt wurden, waren die weltweit deutlichste Demonstration des Potenzials und ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung.

Der Aufbau des internationalen Fusionsreaktors ITER gilt als das nächste große Ziel der Fusionsforschung. Die Anlage soll ab 2025 ihren Betrieb aufnehmen und erstmalig die Gewinnung von thermischer Energie demonstrieren. ITER wird zunächst mit Heliumplasmen laufen, anstelle der von JET beim Rekord Ende 2021 verwendeten energiereichen Brennstoffe Deuterium und Tritium.
Die EUROfusion-Forschende werden das Verhalten der Heliumplasmen untersuchen und die Auswirkungen von Helium auf die Wolfram- und Berylliumwand von JET testen, um später mit ITER schneller die volle Leistung zu erreichen.

Dr. Timo Dittmar vom Forschungszentrum Jülich berichtet über den maßgeblichen Beitrag Jülichs zu den geplanten Experimenten:

"Als Vorbereitung haben wir in der Jülicher linearen Plasmaanlage PSI-2 mit Wolfram beschichtete JET-Wandelemente Helium-Plasmen ausgesetzt, um die optimalen Bedingungen für die kommenden JET Experimente zu bestimmen. Ein wichtiger Aspekt dabei war die Verifizierung des Temperaturfensters in dem sich Wolfram-Fuzz, eine fraktale, grasartige Oberflächenstruktur, durch den Beschuss mit Helium-Ionen bildet. Bei dieser Gelegenheit konnten wir gleichzeitig diagnostische Methoden und Algorithmen im Bereich der Spektroskopie und Infrarotbeobachtung vorab an realen JET Proben testen."

Nach den Experimenten der kommenden Helium-Kampagne werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich die Auswertung der Experimente durch Simulationen begleiten. Die entsprechenden Simulationscodes wurden in Jülich entwickelt und werden mittlerweile weltweit eingesetzt.

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Quelle: Forschungszentrum Jülich Redaktion: von Franziska Schroubek, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Vereinigtes Königreich (Großbritannien) EU Themen: Energie Grundlagenforschung Physik. u. chem. Techn.

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