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Forschung und Entwicklung in den USA konzentriert sich auf Metropolregionen

Berichterstattung weltweit

Mittel für Forschung und Entwicklung werden in den USA laut einer Studie geografisch sehr ungleich verteilt. Sowohl privatwirtschaftliche als auch öffentliche Forschungsausgaben fließen meist in forschungsstarke Metropolregionen, wie das Silicon Valley oder New York. Ein neues Netzwerk der Wissenschaftsstiftung NSF und ein bestehendes Förderprogramm des Energieministeriums richten sich daher nun speziell an bislang unterrepräsentierte Regionen des Landes.

Das National Center for Science and Engineering Statistics (NCSES) der National Science Foundation (NSF) hat Zahlen zu Investitionen der US-amerikanischen Privatwirtschaft in Forschung und Entwicklung (FuE) für das Jahr 2018 veröffentlicht und stellt fest, dass sich fast 60 % dieser Ausgaben auf 10 Metropolregionen konzentrieren. Von den insgesamt 441 Mrd. USD (370,8 Mrd. EUR) privatwirtschaftlicher FuE-Ausgaben wurden danach 67 Mrd. USD (56,3 Mrd. EUR) im Silicon Valley, in der südlichen San Francisco Bay Area in Kalifornien, ausgegeben, und 40 Mrd. USD (33,6 Mrd. EUR) im nördlichen Teil, also San Francisco, Berkeley, Oakland. Darauf folgen der Großraum New York mit knapp 30 Mrd. USD (25 Mrd. EUR), der Großraum Seattle mit gut 29 Mrd. USD (24,4 Mrd. EUR) und Boston/Cambridge mit gut 25 Mrd. USD (21 Mrd. EUR). Als erste Region ohne direkten Zugang zu einem Ozean folgt der Großraum Detroit mit knapp 18 Mrd. USD (15 Mrd. EUR) auf Rang sechs. Laut dem Bericht entfielen fast drei Viertel (73 %) der gesamten Unternehmens-F&E in den USA auf zehn der insgesamt 50 Bundesstaaten. Die geografische Konzentration von Unternehmensaufwendungen für FuE in den USA sei somit deutlich höher als die anderer Indikatoren, wie etwa der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt oder die Verteilung der Bevölkerung.

In einem Gespräch mit dem ScienceInsider anlässlich seines ersten Jahres im Amt als Direktor der National Science Foundation (NSF) benennt Sethuraman Panchanathan die geografisch sehr ungleich verteilten Forschungsausgaben auch der öffentlichen Hand als eine der größeren Herausforderungen, dem die NSF mit einem regional besser verteilten und mit 200 Mio. USD (168 Mio. EUR) pro Jahr ausgestatteten Netzwerk von sogenannten "Regional Innovation Accelerators" entgegentreten wolle. Zugleich wolle die NSF ihre Kriterien für Förderentscheidungen entsprechend auslegen. Der Anlass des Gesprächs war die sich abzeichnende Erhöhung des NSF-Budgets um 20 % – verbunden mit Ausweitung ihres Mandats um ein Technologie-Direktorat – und der Frage wie Panchanathan plane, dieses Wachstum so zu verwalten.

HPC Wire meldet eine Förderentscheidung des Department of Energy (DOE) im Umfang von insgesamt 22 Mio. USD (18,5 Mio. EUR)für neun Projekte, bei denen ebenfalls bislang noch unterversorgte Regionen der USA in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Die Fördermittel stammen aus dem Established Program to Stimulate Competitive Research (EPSCoR) des DOE, das die geografische Verteilung der FuE-Förderung des Bundes verbessern, die Forschungskapazitäten in unterversorgten Regionen des Landes stärken und die Institutionen in diesen Regionen in die Lage versetzen soll, sich besser um Fördermittel des Bundes zu bewerben. Die ausgewählten Projekte umfassen eine breite Themenvielfalt im Bereich Energie, darunter Grundlagenforschung in Chemie und Materialwissenschaft, Fusionsenergie, Netzintegration, Solar- und Windenergie.

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Quelle: DFG-Büro Nordamerika Redaktion: von Anna März, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Energie Förderung Strategie und Rahmenbedingungen

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