Unter der Bezeichnung "Assises de l'enseignement supérieur et de la recherche" waren alle Beschäftigten und Interessensvertreter des Bereiches Bildung und Forschung sowie die regionalen Verwaltungen Frankreichs aufgefordert gewesen, mit der Regierung einen Dialog zur Optimierung des nationalen Bildungs- und Forschungswesens zu führen. Die Organisation dieses Dialoges war einem "comité de pilotage des Assises de l'enseignement supérieur et de la recherche" unter Leitung der Nobelpreisträgerin Francoise Barré-Sinoussi (Nobelpreis Medizin 2008) anvertraut worden. An dem Dialog haben sich nach Auskunft des Premierministers rund 20.000 Personen beteiligt. 1.300 schriftliche Beiträge wurden eingereicht, 26 territoriale Berichte abgegeben und mehr als hundert Anhörungen durchgeführt. Darüber hinaus wurden mehr als zwanzig thematische Seminare abgehalten. Aus dem Fundus dieser Eingaben hat das Pilotkomitee 121 konkrete Vorschläge aufbereitet und in einem Synthesebericht Präsident Hollande überreicht. Aus Sicht des Pilotkomitees lassen sich daraus 27 übergreifende Vorschläge identifizieren, die sämtliche Bereiche der Bildung und Forschung sowie deren Evaluierung betreffen. Staatspräsident Hollande hat die französische Ministerin für Bildung und Forschung Geneviève Fioraso gebeten, einen Gesetzesentwurf zu erstellen, der an vier Zielen ausgerichtet sein soll:
- Den Berufseinstieg für Studenten zu verbessern
- Organisation und Evaluierung der Forschung zu vereinfachen
- Die Durchlässigkeit zwischen Grandes Écoles, Universitäten und Forschungseinrichtungen zu erleichtern
- Leistungsfähigkeit und Kollegialität in den Universitäten in Einklang zu bringen
Der Gesetzentwurf soll im März 2013 dem Ministerrat vorgelegt werden.