Der Jahresbericht 2014 der ANR (Agence Nationale de la Recherche) gibt Einblick in Struktur und Umfang der Projektförderung durch die Agentur und wurde auch auf Englisch veröffentlicht.
2014 wurde ein zweistufiges Evaluierungsverfahren eingeführt, um den Antragsaufwand für die Wissenschaftler zu verringern. Durchschnittlich sollen 30 bis 35 Prozent der Antragsteller zum Vollantrag eingeladen und davon wiederum 25 bis 30 Prozent gefördert werden. Die Erfolgsquote von Anträgen, die die zweite Stufe erreicht haben, lag 2014 bei 25,8 Prozent.
Im Berichtsjahr wurden durch die ANR 414,3 Millionen Euro für 1071 Forschungsprojekte vergeben (2013: 432,5 Millionen Euro für 1068 Projekte), die im Durchschnitt 387.000 Euro erhalten haben. Ein Drittel der Mittel ging an die größte Forschungseinrichtung CNRS (31,1 Prozent; 2013: 31,4 Prozent), fast ein Viertel an die Universitäten (23,8 Prozent; 2013: 21 Prozent). 11,6 Prozent der bewilligten Mittel wurden an privatwirtschaftliche Forschungsprojekte vergeben.
Für Kooperationsprojekte mit ausländischen Fördereinrichtungen wurden 57,9 Millionen Euro ausgegeben, um 216 Projekte zu finanzieren (seit 2005: 1.256 Projekte). Davon waren 75 Prozent mit europäischen Partnern. Deutschland ist hierbei der wichtigste Kooperationspartner der ANR. Mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die ANR zahlreiche Partnerschaften, unter anderem in den Bereichen globale Sicherheit, Gesundheit und Biologie, Chemie, Pflanzengenomik, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Geistes- und Sozialwissenschaften. Zwischen 2006 und 2014 wurden über 600 Projekte mit deutsch-französischer Beteiligung gefördert, davon rund 300 ausschließlich bilaterale Anträge. Seit 2014 koordiniert die ANR zudem zwei europäische Joint Programme Initiatives (JPI) und beherbergt den Hauptsitz des Sekretariats des Belmont Forums.