Der Global Innovation Index (GII) wird jährlich von der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO), der Cornell Universität und der Business School INSEAD herausgegeben. Er bewertet in diesem Jahr die Innovationskraft von 131 Staaten anhand von 80 Indikatoren. Dabei werden sowohl Input- als auch Outputfaktoren zum Innovationssystem gemessen. Unter dem Titel "Who Will Finance Innovation?" untersucht die diesjährige Ausgabe schwerpunktmäßig die Finanzierung von Innovationen. Der Fokus liegt unter anderem auf der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Folgen für die nationalen Innovationssysteme.
Im Gesamtranking wurde wie in den vergangenen neun Jahren die Schweiz als Land mit der größten Innovationskraft bewertet. Schweden und die USA belegen wie im Vorjahr die Plätze zwei und drei. Großbritannien folgt auf Rang vier und überholt die Niederlande. Deutschland konnte die Platzierung der Vorjahre verteidigen und wird auf Rang neun gelistet. Im Vergleich zum Vorjahr verschlechterte sich Deutschland im Bereich des Innovationsinputs (Von Rang 12 auf 14), konnte sich aber bei den Indikatoren zum Innovationsoutput verbessern (Von Rang 9 auf 7).
Insgesamt belegen vor allem europäische Staaten die Spitzenplätze. Nur drei nichteuropäische Staaten werden in den Top 10 geführt: Die USA als führender Staat in Nordamerika sowie Singapur und Südkorea als innovationsstärkste Nation in Südostasien/Ostasien. Damit sind erstmals zwei asiatische Länder in den Top 10 vertreten. Mit China (14) und Japan (16) belegen weitere Staaten aus Asien vordere Platzierungen. China ist zudem die einzige Volkswirtschaft mit mittlerem Einkommen unter den Top 30; die übrigen 29 Länder zählen zu den einkommensstarken Staaten. An der Spitze der Gruppe der Länder mit niedrigem mittlerem Einkommen liegt Vietnam (42). Tansania (88) führt die Gruppe der Länder mit niedrigem Einkommen an. Indien (48) und die Philippinen (50) schaffen es zum ersten Mal in die Top 50. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort, dass vor allem asiatische Staaten zunehmend an Innovationskraft gewinnen.
Regionale Innovationsführer sind neben der Schweiz (Europa), den USA (Nordamerika) und Singapur (Südostasien, Ostasien und Ozeanien), Israel auf Rang 13 (Nordafrika und Westasien), Indien auf Rang 48 (Zentral- und Südasien), Chile auf Rang 54 (Lateinamerika und Karibik) und Südafrika auf Rang 62 (Subsahara-Afrika).
Neben Staaten bewertet der GII auch Hightech-Regionen. Insgesamt sind Cluster aus 26 Ländern in der Top 100 vertreten. Die meisten Cluster finden sich in den USA (25), China (17) und Deutschland (10). Neben China sind mit Brasilien, Indien, Iran, Russland und der Türkei weitere Staaten mit mittlerem Einkommen vertreten. Die Top fünf Cluster im GII 2020 sind: Tokyo-Yokohama (Japan), Shenzhen-Hong Kong (China), Seoul (Südkorea), Beijing (China) und San Jose-San Francisco (USA.). Köln auf Rang 19 wird als innovativstes deutsche Hightech-Region bewertet, gefolgt von München (23), Stuttgart (26), Frankfurt am Main (38) und Berlin (44).
Zum Nachlesen
- GII (02.09.2020): GII 2020: COVID-19 Pandemic’s Expected Impact on Global Innovation; Annual Ranking Topped by Switzerland, Sweden, U.S., U.K. and Netherlands
- GII: Länderbericht Deutschland
- SciDevNet (07.09.2020): Innovation activity moving towards Asia
- Vietnam: Ministry of Science and Technology (02.02.2021): Update on Vietnam's Global Innovation Index 2020
Anmerkung der Redaktion vom 05.02.2021 : Die Nachricht wurde mit einem Hinweis auf das "Update on Vietnam's Global Innovation Index 2020" ergänzt.