Vor dem Hintergrund dessen, dass Großbritannien in besonderem Maße von EU-Forschungsgeldern im Rahmen von „Horizont 2020“ profitiert – bis August 2015 flossen rund 1,2 Milliarden Euro in das Land – rät der Ausschuss dazu, Notfallpläne für den Fall eines „Brexits“ aufzusetzen, insbesondere für den britischen Life Science-Sektor. Die Ausschussvorsitzende Nicola Blackwood erklärte gegenüber sciencebusiness.net: „Insbesondere die Erfahrungen der Schweiz nach ihrem Referendum sollten eine Warnung sein.“
Die Schweiz war nach dem Zuwanderungs-Referendum 2014 mit Blick auf bereits vereinbarte EU-Förderungen in Probleme geraten: Die EU argumentierte nach dem Referendum, dass mit dem eidgenössischen Votum gegen die Personenfreizügigkeit einer der europäischen Grundsätze verletzt werde. In der Folge wurden bereits verhandelte Vereinbarungen über Forschungsförderungen EU-seitig ausgesetzt, der Schweizerische Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung musste kompensatorisch einspringen.
Zum Nachlesen:
- Science Business (14.06.2016): MPs call for contingency plan to protect UK life sciences in event of Brexit
- Science and Technology Committee of the House of Commons (11.06.2016): Contingency plans needed to protect UK science