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Hochschule für Künste Bremen baut ersten Design-Studiengang im Irak auf

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Trotz einer langen, vielfältigen Tradition in Kunst und Design existieren kaum formelle Studien- und Ausbildungsangebote im Bereich des Grafikdesigns im Irak. Das soll sich nun ändern. Die Hochschule für Künste Bremen wird im Rahmen des Projektes „Transnationale Bildung – Stärkung und Exzellenz durch Profilbildung“ den ersten Designstudiengang des Landes aufbauen. Das Projekt geht aus einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen der HfK Bremen, dem College for Fine Arts in Sulaymaniyah sowie dem Goethe-Institut Irak hervor.

Der Mangel an institutionalisierten Bildungs- und Weiterbildungsangeboten im Bereich der Visuellen Kommunikation im Irak stehe im Kontrast zu einem stetig wachsenden Kreativ- und Kultursektor im Land, so Prof. Samuel Nyholm, Professor für Illustration an der HfK und Projektleiter. Durch die Expertise der HfK solle nun in den kommenden vier Jahren der Studiengang „Visual Communications“ am College for Fine Arts der University Sulaimani aufgebaut und gestaltet werden. Im Rahmen einer Flying Faculty Vereinbarung reisen Lehrkräfte von der einen Institution zur anderen, um temporär Lehrveranstaltungen abzuhalten, Strukturen und Kompetenzzentren aufzubauen. Der Austausch findet sowohl vor Ort als auch digital statt.

Grundlage des neuen englischsprachigen Studiengangs im Irak ist ein gemeinsam entwickeltes Curriculum, das bereits durch das Ministry of Higher Education and Scientific Research Iraq anerkannt worden ist. Dieses soll erprobt, kooperativ in das Gesamtwirkungsgefüge der Partnerhochschule implementiert und bei Bedarf angepasst werden. Schwerpunktsetzungen liegen dabei auf Professionalisierungsmaßnahmen, dem Spracherwerb des Deutschen, dem Erwerb von interkulturellen Fähigkeiten und praxisorientiertem Kompetenzaufbau für eine optimale Übertragbarkeit auf den Arbeitsmarkt oder für ein weiterführendes Studium.

In der vierjährigen Projektphase sollen gemeinsam Kompetenzbildungsprozesse, der inhaltlich-fachliche Kenntnistransfer und die Vermittlung von didaktisch-technischen Methoden an die Zielgruppe der Studierenden sowie der Hochschullehrenden von elf HfK-Fachvertreterinnen und -vertretern erfolgen. Diese repräsentieren in ihren Ausrichtungen und Lehrgebieten das gesamte Spektrum der erforderlichen Designdisziplinen.

Komplettiert wird der administrativ-operative Aufbau durch eine zeitlich befristete Integration einer zentralen Organisationseinheit der HfK vor Ort, den effizienten Ausbau von Reallaboren, Spracherwerb, Praxispartnerschaften und Netzwerkbildung. Auf diese Weise sollen auch hochqualifizierte Graduierende für den nationalen Arbeitsmarkt und internationale Studierende für die deutschen Hochschulen gewonnen werden. Der Projektabschluss sieht eine erste Kohorte von circa 60 Studierenden vor.

Kooperation mit dem Goethe Institut

Im Bereich der Vermittlung von Deutschkenntnissen sowie weiterer interkultureller und arbeitsmarktrelevanter Maßnahmen spielt das Goethe-Institut eine zentrale Rolle, das unter anderem eine außercurriculare Design Academy anbieten wird. Das dreiwöchige Angebot mit den Schwerpunkten Illustration, Graphic Design und Typographie erhielt in den vergangenen Jahren großen Zuspruch und ist in der Design-Szene des Landes zu einer etablierten Größe geworden. Durch die Anbindung an den Studiengang wird das Angebot verstetigt.

Projektförderung

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit 826.000 Euro gefördert und ist zunächst auf vier Jahre befristet.

Quelle: Hochschule für Künste Bremen via IDW Nachrichten Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Irak Themen: Bildung und Hochschulen sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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