StartseiteAktuellesNachrichtenInternationale Kooperation MYCO-NET² zur verbesserten Tuberkulose-Diagnostik wird fortgesetzt

Internationale Kooperation MYCO-NET² zur verbesserten Tuberkulose-Diagnostik wird fortgesetzt

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die MYCO-NET²-Partner aus Peru, Argentinien, Spanien und Deutschland haben sich darauf verständigt, die gemeinsamen Forschungsarbeiten auch über die auslaufende Förderung hinaus fortzuführen. In einem Projekt-Meeting im Herbst 2018 am InfectoGnostics Forschungscampus Jena fassten die Partner die bisherigen Forschungsergebnisse zur Detektion medikamenten-resistenter Tuberkuloseerreger zusammen und besprachen die nächsten Schritte für die internationale Kooperation.

Tuberkulose (TB) ist noch immer die häufigste zum Tode führende bakterielle Infektionskrankheit auf der Welt. Die WHO mahnte erst in September 2018 die noch immer bestehenden Lücken in der Diagnostik und Therapie an: Weltweit sterben jedes Jahr 1,6 Millionen Menschen an TB und 10 Millionen stecken sich neu an. Inzwischen sind mehrfach resistente Stämme des TB-Erregers auf allen Kontinenten zu finden und erschweren zunehmend die effektive Behandlung. Pyrazinamid ist bislang eines der wichtigsten Arzneimittel bei der Kombinationstherapie der Lungenerkrankung, doch der zu ungezielte Einsatz führt auch bei diesem Mittel dazu, dass sich extrem resistente Erregerstämme bilden, gegen die das Mittel wirkungslos ist. Im MYCO-NET²-Projekt entstehen deshalb Detektionsverfahren, mit denen die Resistenz von Mykobakterien schneller bestimmt werden kann.

Weiterbildung von internationalen Nachwuchswissenschaftlern

In MYCO-NET² arbeiten sowohl Photonik-Experten und Biochemiker als auch Spezialisten für Nanomaterialien zusammen. Zwar endet die EU-Förderung des Projekts am Jahresende, doch die Partner aus Europa und Südamerika haben sich während Ihres Treffens am InfectoGnostics Forschungscampus Jena im Herbst 2018 bereits auf eine weitere Zusammenarbeit verständigt. Nach der guten Kollaboration in den vergangen zwei Jahren hat das internationale Konsortium beschlossen, ein Folgeprojekt zu beantragen und insbesondere die Weiterbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses voranzutreiben. Bis Anfang Dezember arbeitete zum Beispiel der argentinische Doktorand Gastón Magi während eines dreimonatigen Forschungsaufenthalts am InfectoGnostics Forschungscampus in Jena. Der 25-jährige Chemiker promoviert am Institute of Nanosystems (INS) der National University of San Martin (Argentinien) und beschäftige sich in Jena unter anderem intensiv mit dem spektroskopischen Messverfahren SERS.

InfectoGnostics wird durch das BMBF im Rahmen der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ mit zusätzlicher Unterstützung durch das Land Thüringen gefördert. Etwa die Hälfte des benötigten Etats finanzieren die beteiligten Partner. In seinem zentralen Campusprojekt erforscht InfectoGnostics zuverlässige, schnelle und nicht-invasive Methoden der Diagnostik von Erregern der Lungenentzündung und deren Resistenzen vor dem Hintergrund von Immunsuppression. Das rechtzeitige Erkennen von Infektionserregern und ihrer Resistenz ist Voraussetzung für eine wirksame Antibiotikatherapie.

Quelle: InfectoGnostics - Forschungscampus Jena e.V. via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Argentinien Peru Spanien EU Themen: Lebenswissenschaften

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