StartseiteAktuellesNachrichtenInternationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft: Tagung zum Thema Wissenschaftlerinnen in der islamischen Welt

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft: Tagung zum Thema Wissenschaftlerinnen in der islamischen Welt

Berichterstattung weltweit

Den Zugang von Frauen und Mädchen der islamischen Welt in alle Bereiche der Wissenschaft zu fördern ist das Anliegen einer internationalen Tagung am 11. Februar. Erwartet werden 5.000 Teilnehmerinnen: Forscherinnen und Studentinnen von 350 Universitäten in der islamischen Welt sowie Professorinnen, Nobelpreisträgerinnen, Politikerinnen und Motivatorinnen aus der ganzen Welt.

Veranstaltet wird die Video-Tagung von der Organisation der islamischen Welt für Bildung, Wissenschaft und Kultur (ICESCO) mit Hauptsitz in Rabat, Marokko, vom Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) in Rostock und von der Space Foundation, einer Non-Profit-Organisation zur Förderung von Weltraumtechnologien.

Weltweit absolvieren gut genauso viele Mädchen und junge Frauen eine akademische Ausbildung wie junge Männer. Doch in der Forschung machen sie im globalen Durchschnitt nur noch 28,8 Prozent der Beschäftigten aus. Das LIKAT engagiert sich daher mit eigenen Programmen für die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Beispielsweise sichert ein Sozial-Fonds befristete Arbeitsverhältnisse während einer Schwangerschaft, Elternzeit oder während der Pflege von Angehörigen ab. 2020 wurde das LIKAT zum vierten Mal in Folge mit dem Prädikat „Total E-Quality“ ausgezeichnet.

Die ICESCO konzentriert sich seit einigen Jahren auf die Chancengleichheit von Frauen und Mädchen vor allem in den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie im mathematisch-technischen Bereich, wie ICESCO-Generaldirektor Dr. Salim M. AlMalik betont. Laut UNESCO-Institut für Statistik stieg der Anteil von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft nirgends so stark wie in arabischen Regionen. Und zwar von 36,8 % im Jahr 2013 auf 39,8 % im Jahr 2016. Dazu tragen auch Aktionsprogramme wie die Initiative TechGirls bei, die im Nahen Osten und Nordafrika bislang gut 160 Mädchen in Java-Programmierung und mobilen Anwendungen ausbildete.

In Oman sind 53 % der ingenieurwissenschaftlichen Absolventen Frauen (zum Vergleich: in den Niederlanden sind es 26 %). Die Gleichberechtigung der Geschlechter in Bildung und Wissenschaft ist ein weltweites Problem, wie Zahlen belegen. Für nur 22 % der wissenschaftlichen Publikationen sind Frauen als Autoren mitverantwortlich, wie 2015 eine globale Analyse von 2,5 Millionen Papers ergab. Dabei zitieren gemischte Autorenteams deutlich häufiger aus anderen Publikationen. 2008 wurden in Europa 8 % der Patente von Frauen eingereicht, in den USA beantragen Frauen sogar nur 6 % der Patente.

Reports der verantwortlichen Gremien betonen immer wieder, dass die weibliche Perspektive den Forschungsansätzen deutlich mehr Relevanz, Kreativität und Vielfalt verleiht. Die Gleichstellung der Geschlechter zählt deshalb zu den 17 Hauptzielen der UN-Agenda 2030, die 2016 für eine nachhaltige Entwicklung der Welt in Kraft trat. Der 11. Februar wird seit 2015 nach einem Beschluss der UN-Generalversammlung als Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft begangen.

Quelle: Leibniz-Institut für Katalyse via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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