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Klimakompetenz für Afrikas Entscheider

Afrika, der Kontinent mit den geringsten Kohlendioxidemissionen, ist vom Klimawandel besonders hart betroffen. Den Forderungen der UN-Klimakonferenzen nach Unterstützung der Schwellen- und Entwicklungsländer des Südens durch die Industrieländer des Nordens lässt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun konkrete Taten folgen. Gemeinsam mit afrikanischen Partnerländern baut Deutschland zwei regionale Kompetenzzentren für Klimawandel und angepasstes Landmanagement im südlichen und in Westafrika auf.

"Es geht dabei um partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir stärken vorhandene Kompetenzen vor Ort in der Region", sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan heute bei der Vorstellung der Initiative in Berlin. Das BMBF stellt zusätzlich zu den Beiträgen der afrikanischen Partner bis zu 100 Millionen bereit.

Am 18. April wird Schavan in Windhoek mit ihren Amtskollegen aus den fünf Partnerländern Namibia, Angola, Botswana, Sambia und Südafrika eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen zum Aufbau des "Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management" (SASSCAL) unterzeichnen. In Westafrika wird mit den Partnerländern Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Mali, Niger, Nigeria, Senegal und Togo ein vergleichbares Kompetenzzentrum (West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use, WASCAL) eingerichtet. SASSCAL und WASCAL sind neuartige Forschungskooperationen. "Wir bauen eine dauerhafte regionale Infrastruktur auf, die von den afrikanischen Partnern getragen und betrieben wird und zu deren Entstehung Deutschland einen Beitrag leistet", sagte Schavan.

Auf wissenschaftlicher Grundlage sollen Fragen zu den Folgen des Klimawandels beantwortet sowie Anpassungsmaßnahmen entwickelt und bewertet werden. In vielen Regionen des westlichen und südlichen Afrika droht die Zunahme von Dürreperioden und Überschwemmungen mit schweren Folgen für Land- und Ressourcennutzung. Ziel der Initiative ist neben dem Aufbau einer vernetzten Forschungsinfrastruktur vor allem die Schaffung wissenschaftlicher Kompetenzen und die Ausbildung von Experten, um politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger zu beraten. Schwerpunkte der Forschung vor Ort werden Wasser und die biologische Vielfalt sein.

In seinem Statement sagte der Botschafter der Republik Namibia in Deutschland, Neville M. Gertze: "Die regionale Kooperation wird in vielen Teilen der Welt immer wichtiger um die vorhandenen Ressourcen zielführend einzusetzen und unnötige Dopplungen von Infrastrukturen zu vermeiden. Im südlichen Afrika ist die Anpassung an die Klimawandel, genau wie in anderen Regionen der Welt, eine Grundvorrausetzung um die erreichten positiven Entwicklungen in der Region zu sichern und Entwicklungsoptionen für die Zukunft zu haben. Investitionen in Nachhaltige Wissens- Infrastrukturen und in eine gut ausgebildete wissenschaftliche Community sind dafür unabdingbar. Für die Kooperationsbereitschaft Deutschlands sind wir daher sehr dankbar."

Deutsche Forscher unter der Koordination von Prof. Dr. Norbert Jürgens (Universität Hamburg) werden ihre Erfahrungen in Kooperationen einbringen. Der genaue Bedarf der Regionen wurde in der Konzeptionsphase seit 2010 gemeinsam mit den afrikanischen Kollegen definiert.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung Redaktion: Länder / Organisationen: Namibia Südafrika Benin Burkina Faso Gambia Ghana Mali Niger Nigeria Senegal Togo sonstige Länder Themen: Förderung Umwelt u. Nachhaltigkeit

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