Der Biophysiker und Strukturbiologe Oliver Peter Ernst erhält den Konrad Adenauer-Forschungspreis 2020. Er ist Professor am Department für Biochemie der University of Toronto in Kanada und seit 2011 Anne and Max Tanenbaum Chair in Neuroscience.
Ernst forscht daran, die Signalübertragung in Zellen besser zu verstehen. Sogenannte G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs) sind wichtige Vermittler für die Signalübertragung. Mit verschiedenen spektroskopischen Techniken, Röntgenkristallographie und Kryoelektronenmikroskopie, untersucht er das Innenleben von Proteinen. Das Wissen darüber, wie GPCRs auf molekularer Ebene funktionieren, soll dazu beitragen, ihre Rolle für Gesundheit und Krankheit zu verstehen. Als Wissenschaftler, der seine Karriere in Deutschland begann – Promotion an der Universität Freiburg, Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin – und seit 2011 in führenden Positionen in Kanada fortsetzt, baut Oliver P. Ernst Brücken über den Atlantik und vernetzt Kanada und Deutschland in einem wichtigen Zukunftsthema mit der Welt.
Mit dem Konrad Adenauer-Forschungspreis zeichnet die Humboldt-Stiftung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Kanada aus, deren grundlegende Entdeckungen und Erkenntnisse das eigene Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus geprägt haben und die durch ihre Persönlichkeit und Forschung zur Stärkung der wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Kanada beitragen. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden zusätzlich eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkolleginnen und -kollegen durchzuführen. Geplant ist eine Zusammenarbeit von Oliver P. Ernst mit U. Benjamin Kaupp, Emeritus Direktor Molekulare Neurosensorik am Forschungszentrum Caesar in Bonn, und R. J. Dwayne Miller, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie in Hamburg.