An einer ersten Umfrage der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD (NA DAAD) beteiligten sich rund 160 deutsche Hochschulen. 20 Prozent der befragten Hochschulen gaben an bereits Microcredentials zu nutzen, weitere 23 Prozent diskutieren über eine mögliche Einführung, für 37 Prozent ist es bislang kein Thema. Die zweite Umfrage fand unter den deutschen Hochschulen statt, die an der EU-Initiative „Europäische Hochschulnetzwerke“ beteiligt sind, 34 Hochschulen nahmen teil. Von ihnen nutzen bereits rund 25 Prozent Microcredentials, weitere 65 Prozent der befragten Hochschulen planen den Einsatz im Rahmen der europäischen Allianzen.
Wichtigstes Einsatzgebiet der – zumeist kostenpflichtigen – kleinen Lerneinheiten sehen die Hochschulen in beiden Umfragen in der wissenschaftlichen Weiterbildung und dem lebenslangen Lernen. Gleichzeitig gewinnen Microcredentials auch für die Internationalisierung und Mobilität an Bedeutung: In der NA DAAD-Umfrage beurteilte die Mehrheit aller befragten Hochschulen den Einsatz von Microcredentials als sinnvolles Begleitinstrument der Internationalisierung. Für die Hochschulen in den Europäischen Hochschulnetzwerken spielt die Einrichtung gemeinsamer Angebote auf Ebene der Allianzen sowie die Steigerung von Mobilität und Inklusion insbesondere durch kürzere Studienaufenthalte eine Rolle.
Regelungsbedarf für Microcredentials sehen die Hochschulen laut Umfrage auf europäischer Ebene, über 50 Prozent der Befragten sprachen sich für einheitliche EU-weite Regelungen aus.
DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sagte:
„Microcredentials stehen für eine Flexibilisierung der Bildungswege in Deutschland und der Europäischen Union in einer zunehmend technisierten und hochkomplexen Arbeitswelt. Es ist erfreulich zu sehen, dass sie neben dem naheliegenden Einsatz in der Weiterqualifikation zunehmend auch als sinnvolle Maßnahmen zur Internationalisierung und zur Steigerung kurzfristiger Mobilität in der EU wahrgenommen werden.“