Am 20. September hat der polnische Minister für Wissenschaft und Bildung, Jarosław Gowin, eine Verordnung für das neue Universitätsgesetz, das sogenannte "Gesetz 2.0", unterzeichnet. Danach soll die polnische Hochschullandschaft künftig in 44 wissenschaftliche und 3 künstlerische Disziplinen unterteilt werden. Damit soll die derzeit starke Fragmentierung der Wissenschaftsdisziplinen in Polen eingehegt werden.
In der Phase der Konsultationen und Anhörungen zum Verordnungsentwurf gab es Kritik aus den Reihen der Opposition sowie vonseiten der Wissenschaftler, deren Fachgebiete in neue Bereiche überführt werden. Insbesondere die Astronomen äußerten ihren Widerstand besonders deutlich. Im August sammelte die Polish Astronomical Society über 8.000 Unterschriften im Rahmen einer an das Wissenschaftsministerium gerichteten Petition, wonach die Astronomie ihren Status als unabhängige wissenschaftliche Disziplin beibehalten soll.
Gowin erklärte dazu, dass die Wissenschaft interdisziplinär und fachübergreifend sein sollte, weshalb sie integrativ angelegt sein müsse. Polen sei unrühmlicher Rekordhalter in der Anzahl wissenschaftlicher Disziplinen. Der Minister betonte, dass das Vorhaben breiten Anklang in der Wissenschaft erfahren habe und sich damit der anerkannten Systematik der OECD annähere.
Zum Nachlesen
- Science in Poland (24.09.2018): Gowin: There will be 44 scientific disciplines and 3 artistic disciplines
- Science in Poland (25.09.2018): Gowin: All priorities of the higher education reform have been preserved in the new law