Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt für diese Stiftung bürgerlichen Rechts 20 Millionen Euro zur Verfügung. Damit soll jährlich zehn exzellenten Nachwuchswissenschaftlern - fünf aus Deutschland, fünf aus Israel - die Möglichkeit gegeben werden, auf dem Campus der Hebräischen Universität Jerusalem zu forschen. "Israel ist ein herausragender Standort für Wissenschaft und Forschung", sagte Ministerin Schavan. "Die Zusammenarbeit mit Israel und der Austausch von Forschern zwischen Israel und Deutschland hat für beide Länder eine hohe Priorität. Mit dem Stiftungsfonds Martin-Buber-Gesellschaft fördern wir jetzt auch die Arbeit von jungen Geistes- und Sozialwissenschaftlern in Israel." Bislang konzentrierte sich die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern auf die Naturwissenschaften.
Schavan unterstrich die gesellschaftliche Bedeutung des neuen Fonds. "Unsere Welt ist im Wandel. Die Geisteswissenschaften können uns helfen, diesen Wandel zu verstehen - und zu gestalten. Heute weit verbreitete Konflikte zwischen Kulturen, Religionen und Staaten sind ein zentrales Thema für die Geisteswissenschaften."
Die ersten Stipendiaten sollen in wenigen Wochen ausgewählt werden. Schon im September sollen die ersten fünf Nachwuchswissenschaftler nach Israel reisen und ihre Arbeit aufnehmen. Die Stiftung wird hierzu besonders qualifizierte junge Forscher auswählen, die ihren Doktorgrad bereits erlangt haben und eine akademische Karriere anstreben. Die nächste Ausschreibung ist für das Ende dieses Jahres geplant.
Ministerin Schavan weihte in der Dormitio-Abtei in Jerusalem zudem den Laurentius-Klein-Lehrstuhl für Biblische und Ökumenische Theologie ein. Als erste Frau auf einem deutschen Theologie-Lehrstuhl in Jerusalem hat Professorin Margareta Gruber von der Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Sießen damit ihr Amt angetreten. Das BMBF finanziert die Professur in Form eines Stiftungslehrstuhls.
Weitere Schwerpunkte auf der Israel-Reise der Ministerin sind Gespräche zu Forschungs- und Innovationsthemen. Schavan traf dazu Israels Forschungsminister Daniel Hershkowitz und beriet mit ihm über die weitere Stärkung der deutsch-israelischen Forschungskooperation. Zuvor hatte die Ministerin das Weizmann Institut in Rehovot und das Technion in Haifa besucht. Außerdem diskutierte Schavan mit dem Vorsitzenden des National Economic Council (dem Beirat für wirtschaftliche Fragen des israelischen Premierministers), Prof. Eugene Kandel, über die Innnovationskultur in Israel und in Deutschland. An der Diskussion beteiligten sich junge Gründer-Persönlichkeiten aus Israel. "Die Leidenschaft und der Gründergeist dieser jungen Leute haben mich sehr beeindruckt", sagte Schavan nach dem Gespräch.