Die Schweiz verliere damit einen wichtigen Hebel, um die europäische Forschungslandschaft mitzugestalten, insbesondere im Bereich "Große Infrastrukturen", sagt Hans Rudolf Ott, Vorsitzender des Gremiums "Round Table on Swiss Representation in International Organisations and Research Infrastructures" (RoTIORI), organisiert von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. RoTIORI hält den Ausschluss für unangemessen und erwarte nun pragmatische Lösungen im Interesse der europäischen Forschungslandschaft.
Aufgrund der Nicht-Assoziierung an Horizont Europa endete die Mitgliedschaft der Schweiz im European Strategy Forum on Research Infrastructures (ESFRI) am 29. September 2022, da ESFRI in seinen Statuten eine Assoziierung an Horizont Europa als Grundlage für die Teilnahme voraussetzt. ESFRI unterstützt Länder der EU sowie an die EU-Rahmenprogramme assoziierte Länder bei der Gründung und Weiterentwicklung von Europäischen Forschungsinfrastrukturen. Dazu erstellt und publiziert ESFRI alle vier Jahre eine für die Forschungsförderung einflussreiche Roadmap.
Für die Roadmap 2021 engagierte sich die Schweiz noch mit Delegierten in verschiedenen Arbeitsgruppen von ESFRI und leitete die Arbeitsgruppen zu Energie und zu sozialer und kultureller Innovation. Sollte sich der Status der Schweiz in Bezug auf Horizont Europa nicht ändern, so ist die Schweiz nun vom Monitoring der Roadmap 2021 genauso ausgeschlossen wie voraussichtlich auch von der Mitgestaltung der Roadmap 2025.
Zum Nachlesen
- Science|Business (10.01.2023): European research leaders shocked at Swiss expulsion from European research infrastructure body
- Science|Business (05.01.2023): Switzerland kicked out of European research infrastructure coordination body
- Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (04.01.2023): Schweiz von europäischer Planung der Forschungsinfrastrukturen ausgeschlossen
