Gemeinsames Ziel der beiden Förderorganisationen ist es, die CO2-Emissionen pro Aufenthalts- und Veranstaltungstag deutlich zu reduzieren und dabei mindestens in gleichem Umfang wie bisher Auslandserfahrung und Teilhabe an Veranstaltungen zu ermöglichen. Erreicht werden soll dies, indem Flugreisen möglichst vermieden werden, ein hoher Verbrauch fossiler Brennstoffe an entsprechend lange und substanzielle Aufenthalte geknüpft wird und digitale Alternativen systematisch gestärkt werden.
Dr. Annette Julius, Generalsekretärin der Studienstiftung, sagte über zukünftiges Reisen im Rahmen der Stiftung:
"Wir sind davon überzeugt, dass internationale Erfahrungen durch Forschungsaufenthalte und gemeinsame Projektarbeit in anderen Ländern essenziell für die tiefgreifende persönliche Entwicklung sind und Bestandteil einer exzellenten Ausbildung und Forschung bleiben müssen. Je weiter jedoch ein Ziel geografisch und kulturell entfernt liegt, umso länger sollten die Aufenthalte vor Ort sein. Weniger und dafür substanzielle Aufenthalte kommen sowohl den mit den Reisen verbundenen inhaltlichen Zielen als auch dem Klima zugute."
Auch Michael Schwarz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, äußerte sich zu den neuen Leitlinien:
"Geförderte sollen bei der Wahl ihrer Reiseziele und Verkehrsmittel den damit verbundenen Verbrauch fossiler Energie reflektieren. Reisen innerhalb Europas sollen daher in der Regel mit der Bahn oder in Fahrgemeinschaften zurückgelegt werden. Dass der Anstoß für eine Regelung des Reiseverhaltens im Hinblick aufs Klima vor allem von den Stipendiatinnen und Stipendiaten selbst ausging, hat uns besonders gefreut."
"Kurztrips" zu außereuropäischen Kongressen oder Exkursionen werden künftig von beiden Stiftungen nicht mehr gefördert. Auch Aufenthalte, die weniger als einen Tag pro 500 Kilometer Flugdistanz dauern, bezuschussen beide Organisationen nicht mehr. Für die Kompensation von nicht vermeidbaren Flugreisen können Stipendiatinnen und Stipendiaten bei ihrer Förderorganisation entsprechende Zuschüsse erhalten.
Zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des Klimaschutzes trägt die Studienstiftung durch die Förderung hochqualifizierter und gesellschaftlich engagierter Nachwuchsforschender bei. Sie verankert Klima- und Umweltthemen im Veranstaltungsprogramm für Studierende und Promovierende aller Fächer und vernetzt im Umweltschutz aktive Geförderte und Ehemalige auf wissenschaftlicher wie zivilgesellschaftlicher Ebene.
Die Stiftung Mercator trägt zum Klimaschutz in Deutschland und in der EU bei, indem sie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis fördert. Sie unterstützt Projekte, die es der Zivilgesellschaft ermöglichen, sich faktenbasiert über den Klimawandel zu informieren und fördert eine mediale Berichterstattung, die zu einem sachlichen öffentlichen Diskurs beiträgt. Zudem bilanziert und veröffentlicht die Stiftung Mercator bereits seit 2009 alle durch ihre Arbeit verursachten CO2-Emissionen.
Zum Nachlesen
- Studienstiftung des deutschen Volkes: Strategiepapier „Umweltverträgliche Mobilität“
- Stiftung Mercator: Umweltverträgliche Mobilität in Programmen personenbezogener Förderung und operativer Projekte