Die "Plattform" ist im Rahmen eines von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projekts entstanden, das von einer internationalen Projektgruppe vorangetrieben wird, die selbst forschend tätig ist und zugleich neue Formen der Wissensvermittlung rund um die Forschungen zum östlichen Europa entwickelt.
Die Forschungsplattform dient sowohl dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Öffentlichkeit als auch der Forschung. Sie organsiert daher Round-Table-Gespräche, Vorträge, Workshops, Konferenzen, initiiert eigene Projekte, zumeist in Verbindung mit Ausstellungen, und bereitet Buch- und Onlinepublikationen vor. Besondere Aufmerksamkeit gilt darüber hinaus der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Forschungsplattform kooperiert mit zahlreichen Institutionen der Wissenschaft und der Kultur, so den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und weiteren Museen, insbesondere in der Großregion Ostmitteleuropa.
Die Projektgruppe hat bereits Anfang 2020 ihre Arbeit aufgenommen. Pandemiebedingt mussten die vorgesehenen Treffen und Veranstaltungen wie auch die offizielle Einweihung der "Plattform" mehrfach verschoben werden.
Das GWZO und die Tschechische Akademie der Wissenschaften haben bereits im Dezember 2019 eine Kooperationsvereinbarung zum Aufbau einer gemeinsamen deutsch-tschechischen Forschungs- und Vermittlungsplattform geschlossen. Beide Parteien erhoffen sich dadurch weitreichende Synergieeffekte in der transnationalen Forschung und akademischen Lehre sowie in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Diese Kooperation legte den Grundstein für die Errichtung der Forschungsplattform "leibniz GWZO prague".
Das Philosophische Institut der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, die Fakultäten für Geschichte, Kunst- und Regionalwissenschaften sowie für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig und das GWZO haben zudem am 25. August 2020 in Leipzig (im GWZO) und am 26. August 2020 in Prag eine Vereinbarung zur gemeinsamen Promovierendenförderung unterzeichnet. Darin verständigten sich die Partner u.a. darauf, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Prager Institut auf ihrem Weg zur Promotion an der Universität Leipzig zu unterstützen.
Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) erforscht in vergleichender Perspektive die historischen und kulturellen Phänomene und Prozesse in dem Raum zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart. Die am Institut tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler repräsentieren verschiedene Disziplinen der Geisteswissenschaften, darunter Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. In seiner Forschungsarbeit stützt sich das GWZO auf ein dichtes Netz an Kooperationsbeziehungen mit Wissenschaftseinrichtungen in Europa und Übersee.