Die Technische Universität München sowie mehrere private Hochschulen, die Kühne Logistik University, die Jacobs University, die Frankfurt School of Finance & Management und die WHU- Otto Beisheim School of Management sind bei allen Kriterien, die für Internationale Ausrichtung erhoben wurden, in den Topgruppen. Es folgen die Universitäten in Siegen und Konstanz sowie die Universität des Saarlandes mit jeweils fünf Topplatzierungen.
Insgesamt liegen die deutschen Hochschulen bei zwei Drittel aller Werte der Internationalisierungs-Indikatoren über dem weltweiten Durchschnitt. Blickt man auf die einzelnen Aspekte der Internationalität, zeigt sich, dass das Angebot fremdsprachiger Studiengänge nicht zu den Schwerpunkten der Internationalisierungsstrategien der deutschen Hochschulen zählt. Bei den Bachelor-Programmen liegt die Mehrzahl der Werte sogar unter dem Durchschnitt.
Umso stärker präsentieren sich die deutschen Hochschulen bei den weiteren Indikatoren: 90 Prozent aller deutschen Hochschulen haben einen überdurchschnittlichen Anteil an wissenschaftlichem Personal aus dem Ausland. An 82 Prozent wird intensiv mit Forschungsgruppen über Deutschlands Grenzen hinaus gearbeitet, was sich an den überdurchschnittlich hohen Zahlen an gemeinsamen internationalen Ko-Publikationen zeigt. Und auch wenn der internationale Austausch weltweit unter der Pandemie gelitten hat, schneiden die deutschen Hochschulen in der Studierendenmobilität, bei der U-Multirank sowohl aus dem Ausland kommende als auch ins Ausland gehende Studierende berücksichtigt, ebenfalls sehr gut ab: 70 Prozent überdurchschnittlich aktiver Hochschulen stehen nur 10 Prozent unterdurchschnittlich aktiver gegenüber.
U-Multirank zeigt die Stärken und Schwächen der Hochschulen in einem breiten Spektrum von über 30 Indikatoren aus den fünf Dimensionen Lehre und Studium, Forschung, Wissenstransfer, internationale Ausrichtung und regionales Engagement und bildet damit nicht nur Internationalität, sondern die ganze Vielfalt der Aufgabenbereiche von Hochschulen ab.
Die Ergebnisse zu allen Dimensionen in U-Multirank können unter diesem Link als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
Hintergrund
Seit der ersten Veröffentlichung von U-Multirank im Jahr 2014 hat sich die Zahl der einbezogenen Hochschulen fast verdreifacht auf nunmehr 2.202 aus 96 Ländern. In 30 fachbezogenen Rankings werden 5.574 Fachbereiche mit 11.605 Studiengängen präsentiert. U-Multirank bietet maßgeschneiderte, personalisierte Rankings und Analysen; so z.B. Länderberichte zu einzelnen Ländern.
U-Multirank ist eine methodisch fundierte Alternative zu den gängigen simplifizierenden globalen Hochschulrankings. In einem multi-dimensionalen Ansatz, der auf die Berechnung von nicht zu begründeten Gesamtwerten verzichtet, werden die Hochschulen in jedem einzelnen Indikator in fünf Gruppen von „A“ (sehr gut) bis „E“ (schwach) eingestuft. So entsteht ein differenziertes Bild der Stärken und Schwächen der Hochschulen. Die zugrunde liegenden Daten beruhen auf verschiedenen Datenquellen: Daten aus nationalen statistischen Quellen, Daten der Hochschulen und Fachbereiche, Daten aus bibliometrischen und Patent-Datenbanken sowie einem Survey unter rund 100,000 Studierenden der teilnehmenden Hochschulen.
U-Multirank wurde von der Europäischen Union ins Leben gerufen und wird seit 2017 gemeinsam von der EU-Kommission, der Bertelsmann Stiftung und der Banco Santander finanziert. U-Multirank ist nicht kommerziell und macht alle Ergebnisse im Internet frei zugänglich. Es wird von einem unabhängigen internationalen Konsortium unter Federführung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung durchgeführt und weiterentwickelt. Die Partner im Konsortium sind das Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) an der Universität Twente, das Centre for Science and Technology Studies (CWTS) an der Universität Leiden, sowie die Fundación Conocimiento y Desarrollo (FCYD) in Barcelona.