StartseiteAktuellesNachrichtenUN-Nachhaltigkeitsziele und COVID-19: Sustainable Development Report 2020 veröffentlicht

UN-Nachhaltigkeitsziele und COVID-19: Sustainable Development Report 2020 veröffentlicht

Berichterstattung weltweit

Der Bericht zeigt, dass die sozialen, ökonomischen, ökologischen und politischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie die Fortschritte auf dem Weg zu den UN-Nachhaltigkeitszielen gefährden. Fünf Schlüsselmaßnahmen sollten mit Blick auf die Pandemie ergriffen werden.

Der vom Sustainable Development Solutions Network (SDSN) und der Bertelsmann Stiftung herausgebrachte Sustainable Development Report (SDR) 2020 wurde am 1. Juli auf einer virtuellen Veranstaltung vorgestellt. Seit seiner Einführung im Jahr 2016 enthält der SDR jedes Jahr aktuelle Daten, um die Leistung aller UN-Mitgliedsstaaten in Bezug auf die 17 SDGs zu verfolgen und zu bewerten. Der diesjährige Bericht beschreibt zusätzlich, wie die SDGs für die Phase nach der COVID-19-Pandemie genutzt werden können, um mehr Nachhaltigkeit und Resilienz zu erreichen.

Der Bericht stellt fest, dass die Weltgemeinschaft zwischen 2015 und 2019 erhebliche Fortschritte bei den SDGs erzielt hat. Diese Fortschritte variierten je nach SDG, Region und Land. Wie in den Vorjahren wird der SDG-Index von drei nordischen Ländern angeführt: Schweden, Dänemark und Finnland. Doch selbst diese drei Länder stünden in mindestens einem der 17 Ziele vor größeren Herausforderungen. Zurzeit sei daher kein Land auf dem Weg, alle SDGs bis 2030 zu erreichen. Zwar belegt Deutschland den 5. Platz im globalen Ranking des SDR 2020 und verbessert sich damit um einen Platz im Vergleich zum Vorjahr, zeigt aber bei 8 der 17 Ziele „major or significant challenges“. Auch der Spillover Index, welcher negative grenzüberschreitende Auswirkungen entlang der vier Dimensionen Umwelt, Wirtschaft & Finanzen, Soziales und Sicherheit misst, verzeichnet für Deutschland einen schlechteren Wert als im Vorjahr. Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Ko-Vorsitzende von SDSN Germany, erläutert:

„Zum wiederholten Mal weist Deutschland große Defizite in der Zielerreichung von SDG 12 ‚Nachhaltiger Konsum und Produktion‘, SDG 13 ‚Klimaschutz und Anpassung‘ und SDG 14 ‚Leben unter Wasser‘ auf. Deutsche Nachhaltigkeitspolitik muss diese Herausforderungen stärker adressieren und jetzt die notwendigen politischen Maßnahmen einleiten.“

Internationale Zusammenarbeit im Rahmen von SDG 17 (Partnerschaft zur Erreichung der Ziele) habe sich nicht nur für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, sondern auch für eine erfolgreiche und rasche Eindämmung der Pandemie bewährt. Der Bericht nennt fünf Schlüsselmaßnahmen, die eine globale Zusammenarbeit mit Blick auf die Pandemie umfassen sollte:

  • Best Practices schnell verbreiten.
  • Finanzierungsmechanismen für Entwicklungsländer stärken.
  • Hunger-Hotspots in Angriff nehmen.
  • Sozialhilfen gewährleisten.
  • Neue Medikamente und Impfstoffe fördern.

Der SDR 2020 analysiert außerdem, wie Regierungen auf die unmittelbare Gesundheitskrise reagiert haben und beschreibt neue Erkenntnisse für Gesundheitsbehörden, Regierungen und die Öffentlichkeit. Der Bericht enthält einen neuartigen Ansatz und provisorischen Index zur Bewertung der Wirksamkeit nationaler Reaktionen auf COVID-19. Dieser Index, bei dem Südkorea den ersten und Deutschland den 19. Platz belegt, umfasst 33 OECD-Länder und berücksichtigt gesundheitliche sowie wirtschaftliche Dimensionen. Die COVID-19-Pandemie dürfte kurzfristig schwerwiegende negative Auswirkungen auf die meisten SDGs haben, insbesondere für SDG 1 (Keine Armut), SDG 2 (Kein Hunger), SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen) und SDG 8 (Gute Arbeit und Wirtschaftswachstum). Die COVID-19-Pandemie verstärke Einkommensunterschiede und andere Formen von Ungleichheiten erheblich. Der Bericht enthält einen detaillierten Rahmen dafür, wie Länder mithilfe der SDGs die Phase nach der Pandemie gestalten können.

Zum Nachlesen

Quelle: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) via IDW Nachrichten Redaktion: von Anna März, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Global Themen: Umwelt u. Nachhaltigkeit

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