Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte: "Wir können auf die wichtige Arbeit des IPCC nicht verzichten, wenn wir eine verantwortliche Klimapolitik betreiben wollen. Die Vorschläge der Expertengruppe müssen deshalb zügig geprüft und umgesetzt werden. Mit der deutschen Klima- und Energieforschung werden wir auch weiterhin wichtige Beiträge zur Arbeit des Weltklimarates leisten. Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit müssen auch weiterhin die Basis dieser Zusammenarbeit bilden. Mit dem Energieforschungsprogramm wird die Bundesregierung Anfang des kommenden Jahres eine Forschungsagenda aufstellen, die insbesondere auch sicherstellen wird, dass Deutschland seine ehrgeizigen Klimaziele erreicht."
Bundesumweltminister Norbert Röttgen erklärte: "Nun ist auch von unabhängiger Seite bestätigt, dass die Arbeit des IPCC von höchster Qualität ist. Ich habe daran nie einen Zweifel gehabt. Jetzt können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren: Den Erkenntnissen des IPCC Taten zur Bewältigung des Klimawandels folgen zu lassen. In Cancún im Dezember müssen wir ein Paket von Entscheidungen verabschieden. Dazu gehören solche, beispielsweise in den Bereichen Anpassung und Technologie, die sofort praktisch umgesetzt werden können sowie solche, mit denen wir die Grundlagen für ein internationales Regelwerk schaffen, das Transparenz über die Minderungsbeiträge aller Staaten sichert."
Im Hinblick auf das IPCC-Management halten die IAC-Gutachter grundlegende Veränderungen für erforderlich. Zur Stärkung der Handlungsfähigkeit schlagen die Gutachter u.a. die Einrichtung eines Leitungsteams vor, das auch unabhängig von den einmal jährlich stattfindenden Plenarsitzungen für den Weltklimarat sprechen kann. Zudem votiert das Gutachtergremium für die Berufung eines geschäftsführenden Direktors, der das IPCC-Sekretariat leiten und sich für das Tagesgeschäft des IPCC-Sekretariats verantwortlich zeigen soll. Darüber hinaus empfehlen die IAC-Gutachter, in den IPCC-Berichten statistische Unsicherheiten stärker zu thematisieren, die Öffentlichkeitsarbeit auf der Grundlage einer zu entwickelnden Kommunikationsstrategie zu optimieren sowie die Transparenz von IPCC-internen Prozessen und Verfahren zu erhöhen.
Ende 2009 war der IPCC durch das Auftreten von einigen Fehlern in den Berichten und den Vorwurf von Manipulationen in die Kritik geraten. Im Zusammenhang mit diesen Vorwürfen und als Reaktion auf die zunehmende öffentliche Kritik an der Arbeit des IPCC beauftragten im März dieses Jahres UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und der Vorsitzende des IPCC, Dr. Rajendra Pachauri, die internationale Dachorganisation der Wissenschaftsakademien - InterAcademy Council (IAC) - mit der Erstellung eines Gutachtens. Hierbei sollten von einem unabhängigen Expertenkreis die Arbeitsweise der Wissenschaftler im Weltklimarat, die Managementstrukturen und seine Öffentlichkeitsarbeit überprüft werden.
Kontakt
BMBF
Pressereferat
Hannoversche Straße 28-30
10115 Berlin
Tel.: +49 (0)30 - 1857 - 5050
Fax: +49 (0)30 - 1857 - 5551