Der Administrator der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA (National Aeronautics and Space Administration) Jim Bridenstine und sein Amtskollege Jean-Yves Le Gall vom französischen CNES (Centre national d’études spatiales) haben am 19. Juni 2019 in Paris im Beisein der französischen Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation Frédérique Vidal eine Vereinbarung über die Fortsetzung der Zusammenarbeit ihrer Einrichtungen in der Raumfahrt unterzeichnet. Die beiden Länder bekräftigten ihre seit vielen Jahren bestehende Kooperation aus Anlass des 50. Jubiläums der ersten erfolgreichen Landung von Menschen auf dem Mond, der US-amerikanischen Mission Apollo 11 im Juli 1969. Bridenstine war zudem im Rahmen der weltgrößten Luftfahrtmesse Paris Air Show 2019 in Frankreich.
Das französische Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation MESRI (Ministère de l’enseignement supérieur, de la recherche et de l’innovation) unterstrich in der zugehörigen Pressemitteilung die Erfolge der US-französischen Kooperation: Gemeinsam habe man zum besseren Verständnis der Weltmeere und der Atmos- wie der Heliosphäre, zu Entdeckungen auf dem Mars und anderen Planeten sowie zum Ausbau der Internationalen Raumfahrtstation ISS beigetragen.
Zukünftig wollen NASA und CNES bilateral oder mittels der Europäischen Raumfahrtagentur ESA (European Space Agency) zur dauerhaften Präsenz des Menschen auf dem Mond beitragen – sei es über Robotermissionen oder die bemannte Raumfahrt, schreibt das MESRI weiter. In Kooperation mit Wirtschafts- wie internationalen Partnern wollen beide Länder die notwendigen Technologien entwickeln und Ressourcen mobilisieren. Bridenstine sagte, dass mit der von der NASA entwickelten SLS-Rakete US-amerikanische wie europäische Astronauten zum Mond fliegen sollen und er Europa in einer wichtigen Rolle bei der Entwicklung der zugehörigen Orion-Raumkapsel sowie der geplanten Raumstation Gateway sehe. Die USA wollen spätestens 2024 die nächsten Astronauten und erstmals auch eine Astronautin zum Mond bringen. Le Gall seinerseits betonte die wichtige Rolle des CNES innerhalb der ESA und die der französischen Industrie für die Orion-Bauteile.
Am Vortag hatte Le Gall hochrangige Vertreter aus elf Raumfahrtbehörden – darunter auch der chinesischen und der russischen – eingeladen, um über Möglichkeiten für internationale Kooperation zu sprechen. Für das DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) nahm die Vorstandsvorsitzende Pascale Ehrenfreund an der Diskussionsrunde teil.
Zum Nachlesen (Französisch)
- MESRI (19.06.2019): Réunis par Frédérique Vidal, le CNES et la NASA signent une déclaration conjointe sur l'exploration lunaire
- Air & Cosmos (19.06.2017): Bourget 2019 : le Cnes au centre du monde