Die Artemis Accords umfassen eine Reihe von Empfehlungen zu sicherem und transparentem Handeln in Hinblick auf Informationsaustausch, die Etablierung von Sicherheitszonen und den Abbau von Ressourcen im Rahmen von astronautischen und robotischen Missionen zum Mond und anderen Himmelskörpern. Sie wurden im Oktober 2020 von den Vereinigten Staaten initiiert und bilden eine wichtige Komponente des sogenannten Artemis-Programms der US-amerikanischen Raumfahrtagentur NASA. Das Artemis-Programm hat zum Ziel in den nächsten Jahren Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond zu landen und dort für längere Zeiträume arbeiten und leben zu lassen. So sollen langfristig astronautische Missionen zum Mars vorbereitet werden. Deutschland ist über die Teilnahme am Programm der europäischen Weltraumorganisation ESA bereits signifikant im Artemis-Programm involviert. So wird eine Antriebseinheit für das US-amerikanische Mond-Raumschiff Orion, das European Service Module (ESM), maßgeblich in Bremen entwickelt und montiert. Im November 2022 flogen ESM-European Service Module und Orion zum ersten Mal, noch ohne Crew, erfolgreich um den Mond. Mit der Mission Artemis II sollen 2024/2025 erstmals wieder Astronautinnen und Astronauten um den Mond fliegen.
Dr. Anna Christmann ordnete anlässlich der Unterzeichnung die Strategie der Bundesregierung ein:
"Nachhaltige Raumfahrt ist für die Bundesregierung ein wichtiges Anliegen. Dieses Anliegen werden wir auch in der neuen Raumfahrtstrategie der Bundesregierung, die gerade erarbeitet wird, noch einmal betonen. Dafür ist es essentiell, dass wir im multilateralen Dialog das internationale Weltraumrecht weiterentwickeln und gemeinsame Grundsätze für nachhaltige Raumfahrt festlegen. Die von den USA vorgelegten Artemis Accords sind hier ein wichtiger Diskussionsbeitrag, den wir gerne unterstützen."
In der Deutschen Botschaft in Washington, D.C. unterzeichnete der Vorstand und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), Dr. Walther Pelzer am Abend des 14. September 2023 die Artemis Accords. Der Unterzeichnung wohnten zudem der deutsche Botschafter Andreas Michaelis, der Executive Secretary des US National Space Council Charigh Parikh und NASA-Administrator Bill Nelson bei.