StartseiteAktuellesNachrichtenEuropäischer Raumfahrtgipfel 2023: Ambitionen für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige europäische Raumfahrt

Europäischer Raumfahrtgipfel 2023: Ambitionen für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige europäische Raumfahrt

Berichterstattung weltweit

Am 6. und 7. November 2023 hat in Sevilla der European Space Summit stattgefunden, bei dem die Ministerinnen und Minister für Raumfahrt der 22 Mitgliedsländer der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Europäischen Union (EU) zusammen kamen. Im Fokus stand die Verabschiedung einer Resolution, die einen dem Klimaschutz dienenden nachhaltigen Raumfahrtsektor stärkt, Nachhaltigkeit und Sicherheit auch im Weltraum selbst fördert, einen autonomen europäischen Zugang zum All wiederherstellt und gleichzeitig einen Paradigmenwechsel hin zu einer wettbewerbsfähigen nächsten Generation von Trägerraketen ermöglicht.

Ein Jahr nach der ESA-Ministerratskonferenz in Paris trafen sich die 22 ESA-Mitgliedsstaaten sowie die Europäischen Kommission am 6. und 7. November 2023 im spanischen Sevilla zum zweiten europäischen Space Summit. Deutschland hat aktuell den Vorsitz im ESA-Rat und hat diesen Gipfel federführend mit Spanien (EU-Ratspräsidentschaft) und in enger Koordination mit der ESA und ihren Mitgliedsstaaten sowie der EU-Kommission vorbereitet.

Die 22 ESA-Mitgliedsstaaten haben sich für einen autonomen Zugang Europas zum Weltall zur baldigen Inbetriebnahme der neuen Trägerrakete Ariane 6 sowie deren Betrieb in den nächsten Jahren bekannt. Gleichzeitig soll erstmals in der Geschichte der europäischen Raumfahrt ein Wettbewerb kommerzieller Trägerraketen initiiert werden, um Schritt für Schritt die nächste Generation europäischer Trägerraketen vorzubereiten. Um diesen Prozess zu unterstützen, haben Deutschland, Frankreich und Italien eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Zukünftig sollen in einem kommerziellen Wettbewerb Konzepte für europäische Frachtflüge zu Raumstationen in der erdnahen Umlaufbahn erarbeitet werden. So soll Europa für die Zeit nach der Außerdienststellung der Internationalen Raumstation ISS Anfang der nächsten Dekade vorbereitet werden. Darüber hinaus wurde beschlossen, dass die ESA seine Bemühungen, die Beiträge der Raumfahrt für eine nachhaltige Umwelt- und Klimapolitik zu intensivieren, verstärken soll. Damit soll das Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommen und des Green Deals der EU signifikant unterstützt werden.

Am zweiten Tag des europäischen Raumfahrtgipfels fand ein informelles Treffen der EU-Raumfahrtministerinnen und -minister statt. Der Fokus lag auf der Rolle der Raumfahrt für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Durch mehr Investitionen in europäische Weltrauminfrastrukturen, zum Beispiel für die sichere satellitengestützte Kommunikation, aber auch die bessere Nutzung marktorientierter Lösungen soll Europa bei wichtigen Fähigkeiten unabhängiger agieren können und somit im Krisenfall resilienter werden.

Zum Abschluss des Gipfels fand unter der Leitung Deutschlands als Vorsitz des ESA-Rates auf Ministerebene und Spanien als EU-Ratspräsident der sogenannte informelle Austausch gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten von ESA und EU sowie der EU-Kommission und ESA-Führung statt.

Die Beschlüsse des Gipfels wurden im Rahmen der Entschließung über einen Auftrieb für Europas Ambitionen für eine grüne und nachhaltige Zukunft, den Zugang zum Weltraum sowie die Weltraumexploration gefasst. Diese fußt auf dem Vorschlag des ESA-Generaldirektors über einen Auftrieb für Europas Ambitionen für eine grüne und nachhaltige Zukunft, den Zugang zum Weltraum sowie die Weltraumexploration.

Beide Vorlagen stellen einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Ratstagung auf Ministerebene im Jahr 2025 dar. Der ESA-Generaldirektor wird eine gemeinsam mit den ESA-Mitgliedstaaten bis Anfang 2024 auszuarbeitende Strategie "ESA 2040" vorschlagen, die als Grundlage für die Tagung im Jahr 2025 dienen soll.

Zudem verabschiedete Slowenien auf dem Gipfel ihre erste nationale Raumfahrtstrategie und stellte einen Antrag auf eine ESA-Vollmitgliedschaft. Der ESA-Rat wird 2024 über den Antrag beraten.

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Quelle: ESA, DLR, BMWK, GOV.SI Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Slowenien EU Themen: Geowissenschaften Strategie und Rahmenbedingungen Umwelt u. Nachhaltigkeit Wirtschaft, Märkte

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