StartseiteAktuellesNachrichtenWissenschaftsakademien legen Stellungnahmen für G7-Gipfel in Hiroshima vor

Wissenschaftsakademien legen Stellungnahmen für G7-Gipfel in Hiroshima vor

Berichterstattung weltweit

Wie können multiple Krisen wie Pandemien, Kriege und die Auswirkungen des Klimawandels, die zeitgleich auftreten und sich gegenseitig verstärken, bewältigt werden? Wie kann die Artenvielfalt des Ozeans geschützt werden und was können Wissenschaft und Innovation zu einer besseren Gesundheit älterer Menschen beitragen? Zu diesen Fragen haben die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten drei Stellungnahmen veröffentlicht.

Die Akademien rufen die Regierungen der G7-Staaten dazu auf, sich beim diesjährigen G7-Gipfel in Hiroshima/Japan im Mai mit diesen Themenbereichen zu befassen und zeigen Handlungsoptionen auf. Die Stellungnahmen wurden unter Federführung des Science Council of Japan und unter Beteiligung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina erarbeitet.

Multiple Krisen

Die Wissenschaftsakademien der G7-Staaten nennen in ihrer Stellungnahme drei große aktuelle Herausforderungen: die Folgen des anthropogenen (menschenverursachten) Klimawandels, die sozioökonomischen und gesundheitlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Diese drei aufeinandertreffenden und sich gegenseitig verstärkenden Krisen verdeutlichten, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Beim Klimaschutz gebe es derzeit erhebliche Defizite auf dem Weg zu den Pariser Klimazielen: sowohl bei den zugesagten Klimaschutzbeiträgen als auch bei der Umsetzung der erforderlichen Treibhausgasemissionsreduktionen. Notwendig sei ein rasches und entschlossenes Handeln, um multiple Krisenkonstellationen zu bewältigen und die Entwicklung resilienter Gesellschaften zu fördern.

Alternde Gesellschaften

Der Anteil der Weltbevölkerung im Alter von 65 Jahren und älter wird voraussichtlich von derzeit 10 Prozent auf 16 Prozent im Jahr 2050 ansteigen. Zu Beginn dieses demografischen Wandels muss die Gesellschaft die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich immer mehr Menschen während ihres gesamten Lebens Gesundheit, Wohlbefinden und Unabhängigkeit erhalten können. Es sei bekannt, dass etwa körperliche Aktivität und soziale Kontakte die Wahrscheinlichkeit altersbedingter Krankheiten verringern, das Verständnis der zugrundeliegenden biologischen Mechanismen reiche jedoch noch nicht aus, um Präventionsstrategien zu entwickeln. Daher sind unter anderem Investitionen zur Förderung der Alter(n)s-Wissenschaften erforderlich, schreiben die S7-Akademien.

Biodiversität des Ozeans

Der Ozean ist das Gesamtsystem der zusammenhängenden Salzwassermasse und bedeckt ungefähr 70 Prozent der Erdoberfläche. Die biologische Vielfalt im Ozean besteht aus komplexen Systemen. Die Erforschung ihrer Mechanismen, einschließlich der Langzeitperspektive der Evolution ist entscheidend, um die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in das Ökosystem Ozean und seine Biodiversität zu verstehen. Daher sei es wichtig, gemeinsame langfristige Anstrengungen zu fördern, zum Beispiel den Ausbau internationaler Datenbanken und Beobachtungsnetze sowie die Ausbildung entsprechender Fachleute.

Die Wissenschaftsakademien begleiten die jährlichen Gipfeltreffen der G7-Staaten. Sie befassen sich im Vorfeld eines Gipfels mit wissenschaftsbezogenen Fragen, die im Zusammenhang mit der Agenda stehen und multilateral angegangen werden müssen. Das Gipfeltreffen der G7-Staaten ist für den 19. bis 21. Mai 2023 in Hiroshima/Japan geplant.

Zum Nachlesen

Quelle: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina Redaktion: von Franziska Schroubek, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: G7 / G20 Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Geowissenschaften Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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