Die Akademien rufen die Regierungen dazu auf, sich beim diesjährigen G7-Gipfel mit den Themenbereichen Biodiversität, Klimawandel und Gesundheitsdaten zu befassen und zeigen dazu Handlungsoptionen auf. Die Stellungnahmen wurden unter Federführung der britischen Royal Society und unter Beteiligung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina erarbeitet.
- Der Rückgang der biologischen Vielfalt kann nur gemeinsam und mit koordinierten Maßnahmen umgekehrt werden, schreiben die G7-Akademien in ihrer Stellungnahme "Reversing biodiversity loss ‒ the case for urgent action". So empfehlen die Expertinnen und Experten Lösungen, die sowohl den Handlungsbedarf auf allen Ebenen der Gesellschaft berücksichtigen als auch weitere weltweite Herausforderungen, wie etwa den Klimawandel. Darüber hinaus schlagen sie ein internationales Informations- und Monitoringnetzwerk vor, um die Länder bei der Einhaltung der Biodiversitätsziele zu unterstützen und den Fortschritt auf regionaler und internationaler Ebene zu beobachten.
- Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 bedarf eines Technologie-Maßnahmeplans, der unter Beteiligung aller wissenschaftlichen Disziplinen erstellt und fortlaufend aktualisiert wird, so die G7-Akademien in der Stellungnahme "A net zero climate-resilient future ‒ science, technology and the solutions for change". Zusätzlich müssten notwendige Investitionen in Forschung und Entwicklung im öffentlichen und privaten Sektor beschleunigt und gemeinsam beschlossene wirtschaftliche Anreize geschaffen werden, empfehlen die Expertinnen und Experten. Zudem fordern sie dazu auf, Länder mit mittlerem und niedrigem Einkommen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen.
- Die Coronavirus-Pandemie zeigt, wie wichtig der rasche Austausch von Daten im Falle einer internationalen medizinischen Krise ist. Die G7-Akademien empfehlen deswegen in der Stellungnahme "Data for international health emergencies: governance, operations and skills" den Aufbau eines zuverlässigen Systems für den weltweiten Austausch von Gesundheitsdaten, die Entwicklung sicherer und datenschutzkonformer Technologien und Infrastrukturen sowie die Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten aller Beteiligten im Umgang mit sensiblen Daten.
Die Wissenschaftsakademien begleiten die jährlichen Gipfeltreffen der G7-Staaten seit mehr als fünfzehn Jahren. Sie befassen sich im Vorfeld eines Gipfels mit wissenschaftsbezogenen Fragen, die im Zusammenhang mit der Agenda stehen und multilateral angegangen werden müssen. Das Gipfeltreffen der G7-Staaten ist für den 11. bis 13. Juni 2021 in Carbis Bay, Cornwall/Vereinigtes Königreich geplant.
Zum Nachlesen
- Leopoldina (31.03.21): Stellungnahme: Reversing biodiversity loss – the case for urgent action
- Leopoldina (31.03.21): Stellungnahme: A net zero climate-resilient future – science, technology and the solutions for change
- Leopoldina (31.03.21): Stellungnahme: Data for international health emergencies: governance, operations and skills