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EU öffnet Zugang zu RP7-finanzierten Forschungsunterlagen

Eines der Hauptanliegen der EU besteht darin, ein starkes Netzwerk für die Koordinierung der Forschung in Europa zu schaffen und zu unterhalten. Dabei helfen soll OPENAIRE ("Open access infrastructure for research in Europe"), ein Projekt, dass es sich zum Ziel gemacht hat, den freien Online-Zugang zu den Kenntnissen zu ermöglichen, die mithilfe der Unterstützung durch das Siebte Rahmenprogramm (RP7) und den Europäischen Forschungsrat (ERC) von Wissenschaftlern erarbeitet wurden. Ins Leben gerufen wurde OPENAIRE von der Europäischen Kommission am 2. Dezember in Ghent, Belgien.

Unter der Koordination der Universität Athen in Griechenland erhielt OPENAIRE Mittel in Höhe von 4,17 Mio. EUR, um Unterstützungsstrukturen für Forscher aufzubauen, eine elektronische Interstruktur für den Umgang mit begutachteten Artikeln zu schaffen und mit den Gemeinschaften an der Archivierung von Forschungsdaten zusammenzuarbeiten.

Die 38 OPENAIRE-Partner werden erheblich zum Fortschritt der Ziele der digitalen Agenda beitragen, die die Stärkung des Europäischen Forschungsraums (EFR) durch den Austausch von Wissen sowie die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in Europa beinhalten. Die Forschungsgebiete, denen innerhalb der Agenda eine besondere Bedeutung zukommt, sind u.a. Energie, Umwelt, Gesundheit, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).

Ein wesentlicher Punkt des OPENAIRE-Projekts ist der freie und offene Zugang zu EU-finanzierten Forschungsabhandlungen für Forscher, Unternehmer und Bürger. So werden beispielsweise Wissenschaftler in der Lage sein, die jüngsten Entwicklungen in ihrem Forschungsbereich zu verfolgen, und Patienten mit seltenen Krankheiten erhalten unbeschränkten Zugang zu den neusten Forschungsergebnissen.

"Der Start von OPENAIRE ist ein sehr konkreter Schritt zur Teilhabe an den Ergebnissen von Forschungsprojekten, die mit EU-Mitteln gefördert wurden, und ist in unser aller Interesse", erklärt die für die digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Neelie Kroes. "Durch wissenschaftliche Erkenntnisse kann sich unser Leben zum Besseren verändern - sie sind zu wertvoll, um sie unter Verschluss zu halten. Außerdem hat jeder EU-Bürger das Recht, auf Erkenntnisse zuzugreifen und sie zu nutzen, die mithilfe öffentlicher Gelder gewonnen wurden."

Jedes Jahr werden weltweit über 2 Millionen Artikel zum Thema Forschung in 25.000 Fachzeitschriften und Konferenzdokumentationen veröffentlicht. Nur 17.5% dieser Artikel jedoch sind in frei zugänglichen Archiven oder Publikationen zugänglich.

Alle übrigen sind nur im Rahmen von Systemen, bei denen nach Lesezugriff abgerechnet wird, oder eines kostenpflichtigen Abonnements zugänglich. Seit Beginn des RP7 vor drei Jahren wurden etwa 10.000 Projekte finanziert. Durch diese Beihilfen geförderte Forscher müssen den vollen Wortlaut ihrer entsprechenden Publikationen innerhalb von 6 bis 12 Monaten in einem öffentlich zugänglichen Archiv hinterlegen und so weltweit zugänglich machen.

Die OPENAIRE-Infrastruktur ermöglicht auch die Entwicklung neuer Formen der Indexierung, Kommentierung, Ordnung und Vernetzung von Forschungsergebnissen sowie neue Methoden zur Automatisierung dieser Vorgänge. Dies könnte zusätzlich zu der Informationsstruktur, die OPENAIRE bietet, noch weitere neue Dienste entstehen lassen.

Im Rahmen des Projekts wurden in 27 europäischen Ländern Helpdesks eingerichtet, die ein Expertennetz und ein Portal mit Instrumenten umfassen, mit deren Hilfe die Forscher ihre Artikel online veröffentlichen können.

Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft über OPENAIRE und seine Bedeutung für die Forschung: "Wissenschaftler müssen Zugang zu Forschungsergebnissen haben, wenn sie das Potenzial weiterer Arbeiten auf dem gleichen Fachgebiet voll ausschöpfen wollen. Die Industrie und nicht zuletzt die KMU müssen wissen, wo sie die Forschungsergebnisse finden können, wenn sie sie als Grundlage für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Verbesserung der Lebensqualität nutzen wollen. OPENAIR wird einen wichtigen Beitrag zur besseren Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Europa und damit zum Aufbau einer wirklichen Innovationsunion leisten."

Referenz: Gestützt auf die Pressemitteilung IP/10/1644 der Europäischen Kommission und Informationen von OPENAIRE

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung Information u. Kommunikation

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