Klimamodelle prognostizieren eine Erhöhung der oberflächennahen Temperaturen des tropischen Nordatlantiks, Südatlantiks und äquatorialen Pazifiks um 1,5 – 3,5° C. Durch die Veränderungen der atmosphärischen Zirkulation ergeben sich für Amazonien je nach geografischer Lage kontrastierende Entwicklungen. Während Klimamodelle eine Zunahme an Gesamtniederschlägen im westlichen Amazonasbecken prognostizieren, wird es in Ost-, und Süd-Amazonien zu einer Reduktion der Niederschläge und Zunahme an Frequenz und Intensität von klimatischen Trockenperioden kommen. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Amplitude und das zeitliche Auftreten der Hoch- und Niedrigwasserstände der amazonischen Flüsse v.a. im südlichen und östlichen Amazonasbecken aus. Wie der Überschwemmungswald auf die zunehmende Störung durch extreme Wasserstände und erhöhter Frequenz und Inzidenz von Trockenzeiten reagiert, ist weitgehend unbekannt. Dendrochronologische und dendroklimatologische Studien gekoppelt an Radiokarbon-Datierungen an mehreren hundert Jahren alten Bäumen können indizieren, wie die Auenwälder auf vergangene klimatische Extremereignisse, wie Trockenzeiten, Feuer und extreme Wasserstände reagierten. Ziel des Teilvorhabens ist deshalb, die Vulnerabilität des Auenwaldes auf klimatische Trockenzeiten, Feuer, und hydrologische Extremereignisse zu untersuchen. Anhand indexierter Wachstumschronologien und deren Abhängigkeit zu klimatischen und hydrologischen Faktoren werden paläoklimatologische Rekonstruktionen erstellt, die die Modellierung der biotischen Reaktion der amazonischen Auenwälder unter unterschiedlichen Klimaszenarien abbilden. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Erarbeitung von nachhaltigen Waldmanagement Konzepten, um die Ressourcennutzung durch die indigene Bevölkerung in Zeiten des Klimawandels zu gewährleisten.
Verbundprojekt BiodivERsA: Paläoklimatische Rekonstruktion der Überschwemmungsregime und Trockenereignisse amazonischer Überschwemmungswälder zur Abschätzung der Vulnerabilität und des Nutzungspotentials (CLAMBIO)
Laufzeit:
01.04.2021
- 31.03.2024
Förderkennzeichen: 16LC2025A
Koordinator: Karlsruher Institut für Technologie (Universitätsaufgabe) - Institut für Geographie und Geoökologie - Bereich WWF-Auen-Institut
Verbund:
BiodivERsA - ACORN
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Brasilien
Finnland
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit
Weitere Informationen
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